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4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, 
oft an der Heimat Born gefüllt; 
wenn am WMissouri alles schwiege, 
sie malten euch der Heimat Bild: 
5. des Dorfes steingefaßte Quelle, 
zu der ihr schöpfend euch gebückt, 
des Herdes traute Feuerstelle, 
das Wandsgesims, das sie geschmückt. 
6. Bald zieren sie im fernen Westen 
des leichten Bretterhauses Wand; 
bald reicht sie müden braunen Gästen 
voll frischen Crunkes eure Hand. 
7. Es trinkt daraus der Cscherokese, 
ermattet, von der Jagd bestaubt; 
nicht mehr von deutscher Rebenlese 
tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 
8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen? 
Das Neckartal hat Wein und Korn, 
der Schwarzwald steht voll finstrer Cannen, 
im Spessart klingt des Älplers Horn. 
9. Wie wird es in den fremden Wäldern 
euch nach der Heimatberge Grün, 
nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, 
nach seinen Rebenhügeln ziehn! 
10 Wie wird das Bild der alten Cage 
durch eure Cräume glänzend wehn! 
Gleich einer stillen, frommen Sage 
wird es euch vor der Seele stehn. 
. Der Bootsmann winkt! — Fieht hin in Frieden! 
Gott schütz euch, Mann und Weib und Greis! 
Sei Freude eurer Brust beschieden 
und euren Feldern Reis und Mais! 
50. Des Auswanderers Heimweh. 
Emanuel v Geibel. 
Gedichte. Aus dem Nachlaß. Stuttgart. 1896. S. 26 
1. Wehb mir, daß ioeh vom Wahne 
mein Herz betören lieb, 
der überm Ozeane 
mir eitel Glück verhieb! 
Ich dacht' zu finden Gold wie Spreu
	        
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