Full text: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit (Teil 2)

Kaiser Otto I. 
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Giselbert von Lothringen und noch anderen Fürsten 
Unterstützung fand, wurde fast das ganze Reich' in den Krieg 
hineingezogen. Im Jahr 939 wurden aber die Feinde des Königs 
in einer Schlacht bei Andernach besiegt. Hier fand Eberhard 
im Kampf seinen Tod; Herzog Giselbert ertrank auf der 
Flucht in deN Fluten des Rheines. Heinrich söhnte sich einige 
Zeit später mit seinem Bruder aus. Zwar zettelte er später 
nochmals eine Verschwörung gegen das Leben Ottos an; doch sie 
wurde entdeckt, und nachdem Heinrich trotzdem die Huld seines 
Königs wiedergewonnen hatte und sogar mit dem Herzogtum 
Baiern belehnt worden war, brach er die Treue nicht mehr. 
2) Die Kämpfe mit den Tlaven. 
Mit noch größerem Eifer als sein Vater betrieb Otto während 
seiner ganzen Regieruugszeit die Unterwerfung der im Nordosten 
des Reiches wohnenden Slaven. Er dehnte seine Oberhoheit 
bis zur Ostsee uud bis zur Oder und Warthe aus. Seine 
Gehülfen hierbei waren der tapfere Gero, dem er die südliche 
Mark^), zwischen Saale und Bober, übertrug, und der wackere 
Hermann, den er zum Markgrafen (später Herzog) der Nord- 
mark, des Gebietes an der Havel und nördlich davon bis zur 
Ostsee, erhob. 
Die unterworfenen Völkerschaften sollten aber nicht bloß für 
das Deutschtum, sondern auch für das Christentum ge¬ 
wonnen werden. Darum errichtete Otto in diesen Gegenden 
mehrere Bistümer, z. B. Brandenburg, und erhob Magdeburg 
zum Erzbistum, welchem die oberste Fürsorge für die Verbreitung 
christlicher Lehren und Sitten oblag. 
3) Ottos erster Zug nach Italien 95L 
Im Jahr 951 brach Otto mit großer Heeresmacht über den 
Brenner nach Italien auf. In Pavia vermählte er sich in 
!) Mark heißt ursprünglich Grenzwald, dann Grenzbezirk.
	        
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