1. Kapitel. Die beiden ersten schlesischen Kriege.
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Berg und versprach, dem baierschen Kurfürsten Karl Albert
bei der Kaiserwahl seine Stimme zu geben. Auch mit dem
letzteren, der auf die ganze österreichische Monarchie Anspruch
machte und deshalb den österreichischen Erbfolgekrieg begann,
schloß er einen Bundesvertrag zu Nymphenburg im Mai 1741
und machte zu dessen Gunsten im Februar 1742 einen Einfall
in Mähren. Als er aber, von seinen Bundesgenossen nicht
unterstützt, den Rückzug nach Böhmen nahm, eilten ihm die
Oesterreicher nach und nöthigten ihn bei Czaslan zur Schlacht
(17. Mai 1742), in welcher er einen vollständigen Sieg errang
(Prinz Leopold v. Dessau ward Feldmarschall). Schon am
11. Juni 1742 wurden die Friedenspräliminarien zu
Breslau festgesetzt, die im Frieden zu Berlin am 18. Juli
bestätigt wurden. Maria Theresia trat an Preußen Ober-
und Niederschlesien mit der Grafschaft Glatz ab und entsagte
der Lehnsherrschaft über dieses Land wie über alle diejenigen
Theile der Mark Brandenburg, die bisher unter böhmischer
Lehnsherrschaft gestanden hatten. /
§. 33.
Der zweite schlefische Krieg (1744 — 1745). Der
Kurfürst von Baiern war am 12. Februar 1742 unter dem
Namen Karl VII. zum deutschen Kaiser gekrönt worden. Bald
darauf hatten die Heere der Königin Maria Theresia die Feinde
aus Böhmen und Oesterreich vertrieben, Baiern erobert und
die Franzosen zum Rückzüge über den Rhein genöthigt. Ueberall
siegreich gegen ihre Feinde, machte sie kein Hehl daraus, daß
sie sich bei gelegener Zeit auch Schlesiens wieder bemächtigen
werde. Zum Schutze des hartbedrängten Kaisers schloß Friedrich
deshalb mit Frankreich von Neuem ein Bündniß, siel mit
80,000 Mann, die er „kaiserliche Hülfstruppen" nannte,
in Böhmen ein und nahm die Stadt Prag. Durch die künst¬
lich angestellten Märsche des österreichischen Generals Traun
und durch Mangel an'Proviant wurde der König genöthigt,
den Rückzug nach Schlesien anzutreten, wohin ihm die Oester-
reicher folgten. Hier schlug er, nachdem durch die Geschicklich-
feit und Kühnheit des Reiterobersten v. Ziethen die Verbindung
mit dem Heere des Markgrafen Karl zu Stande gekommen
war, die Oesterreicher bei Striegau und Hohenfriedberg
(4. Juni 1745) und folgte den abziehenden Oesterreichern nach
Böhmen. Als er von hier aus im Anfange des Herbstes
seine Truppen nach Schlesien in die Winterquartiere führen
wollte, nöthigten ihn die Oesterreicher zur Schlacht bei Soor
Bornhak, Brandenburgisch-preußische Geschichte. 4