§ 3. Preußens Erhebung ] ]
der Linie Memel—Tilsit—Labiau und dem Rurischen Haff für neutral;
IJorfs Truppen sollten auf ihm stehen bleiben, bis Befehle des Königs ein¬
gingen.
yoicf hoffte mit seinem Schritte den König und Preußens Volk zur Cr-
Hebung zu drängen. Er schrieb daher an Friedrich Wilhelm III.: „(Em. Majestät
lege ich willig meinen Kopf zu Zützen, wenn ich gefehlt haben sollte; ich werde
mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens nicht als treuer Untertan
und wahrer Preuße gefehlt zu haben. Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt, wo Ew.
Majestät von den übermütigen Forderungen eines Alliierten losreißen können,
dessen Pläne mit Preußen in ein mit recht Besorgnis erregendes Dunkel gehüllt
waren, wenn das Glück ihm treu geblieben wäre." Wenige Tage darauf recht¬
fertigte er sich nochmals in einem Schreiben an den Körrig: „Jetzt oder nie ist
der IHoment, Freiheit, Unabhängigkeit und Größe wieder zu erlangen, ohne zu
große und zu blutige Opfer bringen zu müssen. In dem Ausspruch Ew. Majestät
liegt das Schicksal der Welt. — Der Furchtsame will ein Beispiel, und Österreich
wird dem Wege folgert, den Ew. Majestät bahrten. Ew. Königl. Majestät kennen
mich als einen ruhigen, kalten, sich in die Politik nicht mischenden Mann. So¬
lange alles int gewöhnlichen Gange ging, mußte jeder treue Diener den Zeit¬
umständen folgen; das war seine Pflicht. Die Zeitumstände aber haben ein
ganz anderes Verhältnis herbeigeführt, und es ist ebenfalls Pflicht, diese nie
wieder zurückkehrenden Verhältnisse zu benutzen. Ich spreche hier die Sprache
eines alten treuen Dieners; und diese Sprache ist die fast allgemeine der Nation.
Der Ausspruch Ew. Majestät wird alles neu beleben und enthusiasmieren; wir
werden uns wie alte echte Preußen schlagen, und der Thron Ew. Majestät wird
für die Zukunft felsenfest und unerschütterlich dastehen. Ich erwarte nun sehn¬
suchtsvoll den Ausspruch Ew. Majestät, ob ich gegen den wirklichen Feind vor-
rücke, oder ob die politischen Verhältnisse es erheischen, daß Ew. Majestät mich
verurteilen. Beides werde ich mit treuer Hingebung erwarten, und ich
schwöre Ew. Kgl. Majestät, daß ich auf dem Sandhaufen ebenso ruhtg rote
auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugel erwarten
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Der König mutzte den Schein des Bündnisses mit Hapoteon noch
rocchien, da er des Beistandes des Zaren nach nicht sicher war, auch! mch. mutzte,
ob er auf Dsterreichs Hilfe rechnen dürfe. Er lietz daher öffentlich! erklären,
datz er bei der unerwarteten Nachricht von der Konvention en Hochs <
willen" empfunden habe und daher yorl abfetze Dieser «mtkch mcht
davon, blieb daher Befehlshaber seiner Truppen, ebenso Gouverneur der provm,
Preußen, wozu er erst kurz zuvor ernannt worden war.
Der Wortlaut der Konvention bei INüsebeck, 5.183.