Full text: Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet (Kursus 3)

4 Alte Geschichte. 
In der Musik lieben die Chinesen Trommeln, Triangel und Pfeifen; 
in der Malerei eckige Formen und glänzende Farben. 
Sitten. Ebenso eigentümlich sind sie in ihren Sitten. Als besondere Schön- 
heilen gelten ihnen lange Fingernägel, die in Futteralen vor Verletzungen 
geschützt werden, und unnatürlich kleine Füße. Den Kopf tragen die Chinesen 
bis auf eine Stelle kahl geschoren; der stehenbleibende Haarbüschel ist in 
einen langen Zopf geflochten. 
Konfutse 3 Als Begründer ihrer Religion verehren die Chinesen den weisen 
500. Konfutse oder Kon sucius, der um 500 vor Chr. lebte. Derselbe giebt 
nur weltliche Sittenlehren und nimmt nirgends Rücksicht auf eine sittliche 
Weltordnung. Frühzeitig haben daher die Chinesen sich weltmännische Klug- 
heit und Nüchternheit angeeignet, entbehren aber jedes idealen Strebens. 
Ihre politische Verfassung,' sowie der Grundzug ihrer Lebensweise beruhen auf 
der Familien-Pietät. Die Ahnentafel gilt als Heiligtum. Ebenso empfiehlt 
die Lehre des Konfutse eine maßlose Unterwürfigkeit der Kinder gegen die 
Eltern, der Weiber gegen die Männer, der Unterthanen gegen die Fürsteni. 
3. Juder. 
1. Das Land und seine Bewohner. Vier Kasten: Brahmanen, Kschatrijas, Vaisjas 
und Sudras. Parias (Zigeuner). 2. Religionswesen: der Brahmanismus und 
Buddhismus. 3. Sprache und Litteratur: die Bedas, das Gesetzbuch des Manu, 
Ramajana und Mahabharata, die Sage von Sakuntala. Erfindungen. Bau- 
werke. 4. Handelsverbindungen zwischen Indien und (Suropa. 
1. Südwärts von den schneebedeckten Höhen des riesenmäßigen Hima- 
laja erstreckt sich ein fruchtbares, glückliches Land mit einem gesunden, abwech- 
selnden Klima und reich an kostbaren Erzeugnissen der mannigfaltigsten 
Art. In diesem vom Indus, Ganges und anderen großen Flüssen 
durchströmten Lande wohnen dieJnder oderHindns. Sie waren Nach- 
kommen der Arier, die einst von Tibet aus Wanderzüge unternommen 
und die minder kräftigen Urbewohncr Indiens unterjocht hatten. 
Vier Kasten. Die Inder waren von alters her in vier Kasten geschieden. Die 
erste Kaste begreift die Brahmanen, welche Priester, Gesetzgeber, Richter, 
Ärzte und Ratgeber der Könige sind. Die zweite Kaste umfaßt die Krieger 
(Kschatrijas), aus denen die Könige (Radschas) hervorgehen. Die dritte 
Kaste ist der Stand der Gewerbtreibenden (Vaisjas), wozu die Ackerbauer, 
Kaufleute und Handwerker gehören. Die vierte Kaste ist die Klasse der Die- 
nenden (Sudras); diese können wohl ein Handwerk oder eine Kunst treiben, 
dürfen aber die heiligen Bücher weder selbst lesen, noch den Vorlesungen 
derselben beiwohnen. — Außer diesen vier Kasten giebt es noch die verachtete 
Klasse der Parias, teils Nachkommen der besiegten Ureinwohner, teils 
Sprößlinge aus unerlaubten Mischehen. Alle Gemeinschaft mit diesen ist 
untersagt, und schon ihr Anblick verunreinigt. Von diesen Unglücklichen 
sollen die Zigeuner abstammen. 
Brahmais- 2. Als höchsten Gott verehrten die Inder das geistige Urwesen 
mus. Brahma, das dem Menschen in drei Gestaltungen erscheint: als Brahma 
i Chiua ist 1842 durch die Engländer zur Eröffnung von 5 Hafen, 1860 
durch die Franzosen und Engländer zur Aufschließung der übrigen Häfen und zur 
Duldung des Christentums gezwungen worden; seit 1875 bestehen, wie knrz vor- 
her mit Rußland, auch Handelsverträge mit dem Deutschen Reich. — Im Jahre 
1876 erhielt China die erste Eisenbahn, 1877'den Telegraph.
	        
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