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Hedal könntet Ihr mich nicht brauchen? rief es dem Poltillion
zu. Ich verlange nicht hohen Lohn. Aber es war wieder nichts.
Du bist viel zu klein und zu schwach, hieß es. Und der Poltillion
45 slah nicht einmal um nach dem Pflugrad.
Das Rãdlein war mũüde geworden und drehte sich mit An-
strengung die steile Straße hinauf. Als es am Umsinken war, kam
plõtzlich etwas Blankes, Blitzendes dahergejagt. Es war ein Knabe,
der auf zwei Rãdern sab. Für den wenigsltens, dachte das Pflug-
50 rad, bin ich groß und stark genug. Es fragte den Radfahrer, ob
er es nicht gefälligst in seinen Dienst nehmen wolle. Kauf dir
zuerst Speichen aus Stahl! warf der Knabe zurück und flitzte
davon.
Auf der Landstraße habe ich kein Glũck, dachte das Pflugrad.
55 leh versuche es mit dem Feldweg da. Und mũhlelig hopperte es
über den schlechten Boden. Da kam ein Jauchewagen daher, den
zwei Kühe zogen. Das Pflugrad dachte: Hier brauche ich gewiß
nicht lange zu fragen. Nehmt mieh in Dienst, sagte es zu dem
Knecht. lch will meine Sache gut machen, und was den Lohn
60 betrifft —. Aber der Knecht lachte laut hinaus. Du hast den
Reifen verloren! sagte er. Du bist für nichts mehr gut.
Den Reifen verloren! So war es. Das Pflugrad hatte es in
seinen Gedanken gar nicht gemerkt. Jetzt was machen? Umkehren
und suchen? Nein, das ging nicht mehr. Aber da unten, in
65 halber Höhe des Abhangs, da lagen Bauernhäuser. So weit
konnte es noch gelangen, und dort sollte inm kein Dienst zu
gering sein. Es liebß sich allo den Berg hinabrollen, machte zuletzt
noch einen groben Sprung und lag im Graben.
So, bist du zurüũck von der Walzꝰ sagte eine Stimme neben
70 ihm. Es war der Bauer, dem es davongelaufen war, und neben
ihm lag der Pflug ohne Rad. Komm, es ist Zeit nach Haus.
Morgen früh brauche ich dich. leh kann's ohne dich nicht
machen.
Er trug das Rad zum Schmied, ließ ihm einen neuen Reifen
75 machen und pflüũgte noch manches Jahr mit ihm auf dem bösen
acherlein. Ouo v. Oreyeræ.