48 Alte Geschichte.
und Olynth. Der Schütze Astor 343. 2. DemostheneS. Warnungen vor
Philipp. Erster Heiliger Krieg 355—346. Philipps Hilfe. Zweiter Heiliger Krieg
339- 338. Philipp besetzt Elatea. Schlacht bei Chäronea 338. Untergang
der Griechischen Freiheit. 3. Philipp, Oberanführer gegen Persien. Philipps
Tod 336. Demosthenes f 322. Alexander der Große 336—323; das Macedo-
nische Weltreich; Zerfall desselben.
1 Nach der Schlacht bei Mantinea (362) hörten in Griechenland
Kriecke!, bie um bie Hegemonie auf. Die drei ordnenden Hauptstaaten
lattbs ^en' ®^ayta und Theben standen einander gleich geschwächt gegenüber;
keiner war im stände, einen Vorrang zu behaupten. Die kleineren Staaten
hatten sich selbständig gemacht und gefielen sich in der Vereinzelung. Uberall
herrschte Selbstsucht, nirgends einheitliches Zusammenwirken. Dazu sank
die allgemeine Sittlichkeit. In Theben war mit Epaminondas der
patriotische Sinn erstorben. Bon Sparta war der alte Geist gewichen,
und seine Bürger hatten sich mehr und mehr der Genußsucht ergeben (S. 45).
So erfüllte sich endlich der Spruch des Orakels:
„Geldgier wahrlich allein, sonst nichts wird Sparta verderben!"
In der traurigsten Lage aber war Athen. Die Regierungsgewalt lag
fast ausschließlich in den Händen des Pöbels; die Rechtspflege wurde von
6000 Bürgern besorgt, die mit der Gerechtigkeit Handel trieben. Die
Athener ergötzten sich in eitler Selbstverherrlichung an den Helden der
Vorzeit, lobten sie in den Rednerschulen und brachten sie mit großem Ge¬
pränge auf bie Bühne. Die Aufführung eines Theaterstückes soll bis-
weilen mehr als ein Feldzug gekostet haben. Unter solchen Verhältnissen
war es kein Wunder, daß Griechenland der von Norden anbringenden
Gefahr nicht gewachsen war unb eine Beute bes Königs Philipp von
Macebonien würbe.
Philipp von Philipp, geb. 382, ber Sohn bes Königs Amyntas von Mace-
Mace- bonien, war burch Pelopibas (um 367) als Geisel nach Theben gekommen.
Hier lebte er brei Jahre lang in bem Hause bes Epaminonbas unb hatte
so Gelegenheit, sich biesen Helben zu Muster zu nehmen, nebenbei aber
auch ben zerrütteten Zustanb ber Griechischen Staaten kennen zu lernen.
Als Philipp heimgekehrt war, berief man ihn, 23 Jahr alt, auf ben
Macebonischen Thron (359). Seine Regierung hat bie erfolgreichsten
Unternehmungen aufzuweisen; boch erreichte er seine Zwecke nicht selten
burch Betrug unb anbere verwerfliche Mittel. Wo ihm bas Schwert
keinen Erfolg versprach, ba wanbte er Bestechung an. Sein Wahlspruch
war: „Die stärkste Festung wirb nicht toiberstehen, sobalb es nur gelingt,
einen mit Golb belabenen Esel hineinzubringen." — Seine Siege erfocht
Phalanx, er zumeist burch bie Maccbonifche Phalanx, die er wie vieles andere
seinem Vorbild Epaminondas verdankte.
Als sich Philipp ans dem Thron sicher fühlte, machte er zunächst die
Amphipolis Inerter zinsbar, brachte dann (358) das wichtige Amphipolis (S. 42)
368. in seine Gewalt und entriß den Thraciern die Stadt Krenides, welche er
nach seinem Namen Philippi nennen ließ. Wichtig war, daß hierdurch
auch die Goldbergwerke zwischen bem Strymon1 unb Nestus1 in seine
1 Strymon, Fluß in Macedonien, fließt bei Amphipolis in das Ägäische
Meer. — Nestus, Fluß in Macedonien, östlich vom Strymon.