Kaiser Friedrich II. 
als Sklaven verkauft; nur Wenige kehrten in das älterliche Haus 
— Auch der König von Ungarn, Andreas II., unternahm 
1211 einen Kreuzzug; allein auch dieser war erfolglos, da der König 
schon m Syrien wieder umkehrte. 
Kaiser Friedrich II. (1215—1250). 
§ 66. 
@rft dem Kaiser Friedrich II. gelang es, Jerusalem abermals 
zu erobern. Friedrich II. hatte bei seiner Krönung zu Aachen imb 
bei ferner Krönung in ber Peterskirche zu Rom einen Kreuzzug ver* 
prochen, aber er zögerte, denselben auszuführen. Als er endlich 
dem Drangen des Papstes Gregor IX., des zweiten Nachfolgers 
von ^nnoeenz III., nicht länger mehr Widerstand leisten konnte, 
unternahm er im Jahre 1227 den'Kreuzzug, kehrte aber, weil er 
nut )einem .Speere von einer Krankheit befallen wurde, schon am 
dritten -tage wieder zurück. Darüber erzürnte that ihn der Papst 
m den Bann. Jetzt unternahm der Kaiser zum zweiten Male den 
Kreuzzug (1228). und brachte es mit dem Sultan Kamel von 
Aegypten, der den Sultan von Damaskus bekriegte, zu einem Vertrage, 
wonach Jerusalem, Nazareth und Bethlehem summt der Küsten strecke 
von xajruy bis Joppe am Mittelmeer den Christen gehören sollte, 
sodann jetzte sich Fnebrich II. zu Jerusalem bie Krone eines Königs 
von Jerusalem auf das Haupt, weßhalb von nun an bie deutscheu 
Kaiser auch ben Titel eines Königs von Jerusalem führten. Dies 
war ber fünfte Kreuzzug. Aber erst nachdem Friebrich II., nach 
,t , m Zurückgekehrt, bie päpstlichen Truppen aus feinen Säubern in 
untentalien vertrieben hatte, würbe er vom Papste aus beni Bann 
gethan, und zwischen Papst unb Kaiser würbe ein Friebe zu St- 
Germcmo (bei Neapel) abgeschlossen (1230). Währenb bes Friedens 
erwarb sich Friebrich II. große Verbienste mix Unteritalien, indem 
er ihm ein neues Gesetzbuch gab, bie Verwaltung orbuete unb auf 
J Reichsversammlungen außer ben geistlichen Abgeorbneteu und 
weltlichen Abeligen auch Abgeordnete ber Stäbte hinzuzog. — Aber 
wegen der langen Abwesenheit bes Kaisers von Deutschland entstaub 
ein Aufruhr, indem des Kaisers ältester Sohn Heinrich, bethört 
von falschen Rathgebern und in heimlicher Unterhandlung mit den 
* as^eU' slch wider seinen Vater auflehnte. Da kehrte Friedrich IL 
nach Deutschland zurück, bezwang in kurzer Zeit den ungehorsamen 
Doyn und besten Anhang und ließ ihn auf eine Burg in Apulien 
gefangen fetzen, wo er nach 7 Jahren starb; seinen zweiten Sohn 
Konrab aber ernannte er zu feinem Nachfolger unb Stellvertreter in 
Deutschland. Denn Friedrichs Aufenthalt in Deutschland dauerte
	        
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