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Kaiser aus dem Hause Habsburg. Albrecht II.; Friedrich III. 99 
an herrschte der Sultan in Constantinopel, und die christlichen Kirchen 
wurden zu Moscheen gemacht. Viele Griechen flohen damals vor den 
Türken nach Italien, wo'sie die Kenntniß der griechischen Sprache 
und Gelehrsamkeit verbreiteten und dadurch der Wissenschaft einen 
neuen Aufschwung gaben. Groß war der Schrecken, den die Kunde 
verbreitete, daß das oströmische Kaiserreich, das nun beinahe 1000 Jahre 
länger, als das weströmische bestanden hatte, in die Hände der Türken 
gefallen sei; aber Friedrich III. weinte nur über diese Trauerkunde 
und berief Reichstage in dieser Roth zusammen, zu einem Feldzuge 
kam's nicht. Nur ein begeisterter Mönch Capistrano zog mit einer 
Schaar schlecht bewaffneter Leute bis Belgrad (an der Donau) und 
dertheidigte diese Stadt so tapfer, daß die Türken von der Belagerung 
ablassen mußten. So wurden die Türken von weiterem Vordringen 
Nach Ungarn und in das Herz von Deutschland abgehalten. — 
In der That konnten die deutschen Fürsten auch damals an 
keinen Kampf mit den Türken denken, da im Innern genug Streit 
und Fehde war. Der Burggraf von Nürnberg und Kurfürst von 
Brandenburg Friedrich I. (§ 82) war gestorben (1440), und sein 
Sohn Friedrich II., geuauut der Eisenzahn (1440 — 1470), war ihm 
gefolgt. Er legte in Berlin eine Burg an der Spree an, woraus 
ba§ jetzige Königsschloß entstanden ist. Sein jüngerer Bruder Al- 
brecht Achilles war Burggraf von Nürnberg und besaß Baireuth 
(am rothen Main) und Ansbach (an der Rezat). Er führte mit den 
Nürnbergern und dem mit ihnen verbündeten schwäbischen Städte¬ 
bund, der aus 32 Städten bestand, Krieg. Viele Fürsten und Bi- 
schvfe hatten sich an ihn angeschlossen, und viele Dörfer wurden nieder- 
gebrannt; erst als die Nürnberger ihn besiegt hatten, wurde zu Bamberg 
(an der Regnitz) ein Vergleich abgeschlossen. Nach dem Tode seines 
Bruders Friedrich II., genannt Eisenzahn, wurde Albrecht Achilles 
auch Kurfürst zu Brandenburg (1470 —1486). Er gab das hohen- 
Mern'sche Hausgesetz, wonach die Mark Brandenburg immer dem 
ältesten Prinzen des Hauses uugetheilt zugehören solle, dagegen die 
Besitzungen Baireuth und Ansbach sollten den andern Prinzen zu- 
fallen. Ihm folgte als Kurfürst von Brandenburg sein ältester Sohn 
^ahann, wegen seiner Fertigkeit im Lateinischen Johann Cicero 
(1486 — 1499) genannt. — In Sachsen und Thüringen war zwischen 
W Brüdern, dem Kurfürsten von Sachsen und dem Herzoge von 
Sachsen, ein 5jähriger Krieg ausgebrochen. Nach dessen Beendigung 
(1455) raubte Kunz von Kaufungen die zwei 5jährigen Prinzen 
Kurfürsten, Ernst und Albert, weil ihm der Kurfürst einige 
^Uter entzogen hatte. Mit Albert eilte Kunz von Kaufungen 
"ls nach Böhmen, wurde aber hier von einem Köhler erkannt, ge-
	        
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