Full text: [Teil 1] (Teil 1 für Quarta)

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Die Römer 
Noch im 7. und 6. Jahrhundert waren die Etrusker das mächtigste 
Volk der Halbinsel, da aber traten Ereignisse ein, die die Kraft des Volkes 
allmählich lähmten. 474 ward ihre Seemacht vor Kumä von den Griechen 
®°Keitenber Siziliens vernichtet, und wenig später drangen gallische Seerhausen über 
die Klpen, die nach und nach die Etrusker völlig aus der poebene verdräng- 
ten. An ihre Stelle traten die gallischen oder keltischen Stämme der Bojer, 
Insubrer, Senonen, dertomanertj die nun das ganze Land nördlich vom 
Apennin bewohnten. 3m Altertum nannte man daher die Ebene auch 
das diesseitige Gallien, während der Harne Italien auf die eigentliche, fast 
ganz vom Apennin durchzogene Halbinsel beschränkt blieb. 
bcschaffen'heit ^ie Hauptbeschäftigung aller dieser Völker waren Ackerbau und Vieh- 
öes £cm6es Zucht. Jener gedieh besonders in den größeren, schon damals ziemlich 
bevölkerten Ebenen der Westküste, £atium und Kampamen, aber auch in 
der apulischen Ebene des Südostens. Dagegen bot das Gebirge mit den 
tief eingeschnittenen Flußtälern eine ausgezeichnete Meide für das Vieh, 
besonders für die Rinderzucht, wie denn der Harne Italien vielleicht nichts 
anderes als Rinderland bedeutet. Aber auch der Weinbau spielte infolge 
des milden und warmen Kitmas eine große Rolle. Mit Ausnahme der 
Etrusker, die frühe verweichlichten, waren es harte, kräftige und ausdau¬ 
ernde Bauernvölker, die das Land in Besitz hatten. 
Rom erringt die Herrschaft in Italien 509-266. 
§ 33. Die Befestigung der römischen Herrschaft in Latium. 
6i«! Erste' Innere Kämpfe. Mitten unter eine Masse VON kriegerischen Völkern ge- 
KamfefnaPor" stellt hatte es die junge Republik nicht leicht, sich zu behaupten, vor allem 
die Etrusker wurden ihnen gefählich; unmittelbar nach der Vertreibung 
der Könige, die ja aus Etrurien stammten, nahte ein etruskisches Heer unter 
Porsena, dem König von Klusium und belagerte Rom. Trotz tapferer 
Gegenwehr (horatius Kokles, Mucius Scävola) mußte die Stadt sich schließ- 
lich unterwerfen, aber diese Unterwerfung war nicht von langer Dauer. 
Rom suchte Anschluß an andre Völker: durch einen Vertrag mit der mächtigen 
Stadt Karthago in Afrika deckte es sich gegen einen Angriff von der Seeseite- 
ö^nn£aHn"m DOr allem aber schloß es mit den Latinern einen ewigen Bund (um 500), irt 
dem sich beide Völker gegenseitig Gleichberechtigung und Rechtsschutz gewähr- 
ten. So waren sie besser imstande, sich der gemeinsamen Feinde, der Etrus- 
ker im Horden, der Dolsker im Süden, der Äquer im östlichen Gebirge, zu 
erwehren, vor allem mit den Etruskern, deren südlichste Stadt veji nur 
18 Im von Rom entfernt lag, führten die Römer fast hundert Iahre lang 
eine erbitterte Fehde, die die Kräfte des Staates fast ganz in Anspruch nahm. 
Kämpfe.rW 6ber auch im Innern Roms herrschte große Zwietracht. Den regieren- 
^plebeje? den Stand bildeten die Patrizier, d. h. die Leute aus den alten, eingesessenen 
Geschlechtern. Hur diese hatten Zutritt zum Senat, dem Rat der Alten, der
	        
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