Object: Allgemeines, außereuropäische Welttheile (Theil 2, Buch 1)

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Erstes Buch. Die außereuropäischen Wclttheile. 
die Erdspalte ab; im O. wieder steiles Bergland, das allmählich in das Syri- 
sche Plateau übergeht. 
Nach seiner Bodengestaltung zerfällt Palästina in vier Landschaften, die 
einstigen Galilaea, Samaria, Judaea, Peraea (= jenseitiges Land), letzteres im 
O. des Jordan, erstere im W. 
Galilaea, c. 2—300 m hoch, ist überwiegend grasreiche Hochebene mit 
aufgesetzten Bergen (Tabor, c. 600 m hoch) und Bergzügen, im SW. durch 
die Ebene Jesreel begrenzt, die, Dom Kison durchströmt, sich im NO. am 
Berge Karinel4) entlang zieht. Der Küstensaum war meist phönicisch. 
Samaria von mehreren parallelen Bergzügen durchzogen, die, fruchtbare 
Thäler begleitend, zum Meere streichen. Hervorragend u. a. der Berg Ga- 
l'izim (910 m) über dem alten Siebem, auf dem noch heute von den letzten 
Resten der alten Samariter geopfert wird. An der Küste die Ebene 8 a- 
r o n, im Frühjahr im herrlichen Schmucke voll Tulpen, Lilien, Nelken, Hya- 
cinthen it. a. prangend, im Sommer öde, im Winter nur mit kümmerlichen 
Salzpflanzen bedeckt. In ihr wohnten lange die Kanaaniter. 
J u d a e a ein rauhes Land mit kahlen Höhen, (Gebirge J u d a!) schluch¬ 
tenartigen Thälern nnd steinigem Boden, im O. durch die Wüste Juda vom 
Todteu Meer getrennt^), doch zum Theil sehr fruchtbar und einst wohl bebaut. 
So ist die Ebene von Jericho, ties eingebettet, unter dem Meere liegend, von 
heißen Sonnenstrahlen durchwärmt, von wahrhaft tropischer Fruchtbarkeit, einst 
durch Balsamgärten, Palmenhaine, Zuckerrohr und Rosen von Jericho (!) be- 
rühmt. Der Küstensaum, einst von Philistern bewohnt, ähnlich wie in Sa- 
maria, ungegliedert. 
Peraea ähnlich wie Judäa, doch fruchtbarer.^) 
Das Klima im Ganzen sehr warm, da Palästinas nördlichster Punkt 
noch l1^0 südlicher als Kreta liegt. Im Sommer oft lange die Ernte ge- 
fährdende Dürre (Elia; 1 Kön. 18, 45 ff.). Blüthezeit zu Anfang des 
Jahres. Die Erntezeit beginnt schon mit dem jüdischen Ostern und schließt 
mit dem jüdischen Pfingsten (im Mai). Die Vegetation in den Thälern 
einst üppig; jetzt Palästina verödet. Doch gibt es dort noch immer schöne 
Dattelpalmen, Maulbeerbäume, Wem, Granaten, Feigen und Mandeln; wür- 
ziger Orangenduft erfüllt hie mid da die Luft. 
Die Bevölkerung gemischt, namentlich aus Juden und Arabern be- 
stehend. 
Ortschaften. In Galiläa: a^ar etb im W. des Berges Tabor.^) 
In Samaria: Nabnlus an Stelle des alten Sichern an der Han¬ 
delsstraße von Damaskus nach Jafa und andern Küstenorten.^) 
4) Am Berge Karmel eine der wenigen Stellen, an denen das Gebirge unmittel- 
bar, ein Vorgebirge bildend, ans Meer tritt. Auf ihm das Stammhaus der Karme- 
litermöuche. 
5) Die Natur von Judäa hat daher seine Bewohner zu härterer Arbeit und ern- 
sterem Sinn erzogen, als die Bewohner von Samaria und Galiläa hallen. 
s) Hier der Berg Nebo am Nordende des Todten Meers, nördlicher das Gebirge 
Gil e a d. 
7) Am Westufer des Sees Genezareth einst Kapernaum und, südlicher, Ti- 
berias, letzteres lange Sitz rabbinischer Gelehrsamkeit, jetzt Tabarijeh genannt. Im 
W. davon Kana. Südlich vom Tabor: Nain. 
8) Dort auch Samaria, Sitz mehrerer Könige von Israel, und am Meere Cä- 
sarea, Hauptstadt des römischen Palästina.
	        
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