Vorwort.
Dieses Buch soll von dem Schüler leicht verstanden und gern gelesen
werden. Deshalb ist nach einer faßlichen, lebhaften und farbigen Dar-
stellung gestrebt. Doch soll darüber der Charakter des Lehrbuches nicht
vergessen werden. Der Schüler soll die Hauptsachen klar erkennen und
sie vor dem übrigen leicht behalten.
Zu diesem Zwecke ist eine ausführliche Darstellung gewählt worden.
Interessante Einzelheiten, kennzeichnende Nebenumstände sind herangezogen,
häufig ist der Wortlaut der Quellen benutzt. Dieses ganze Beiwerk soll
aber nur dazu dienen, um aus das wichtige größeren Nachdruck zu legen,
die Hauptsachen hervorzuheben und zu kennzeichnen. Manches davon
braucht der Lehrer in seinem vortrage gar nicht zu erwähnen; es genügt
der Hinweis auf das Buch. $ür das in der Stunde vorgetragene soll die
ausführliche Darstellung die notwendige Stütze bieten. Denn selbst beim
interessantesten Unterricht wird das Dargebotene oft weder scharf erfaßt,
noch für die Dauer behalten, wenn im Lehrbuche der Knhalt für die
häusliche Einprägung fehlt.
Trotz der Ausführlichkeit soll dem Lehrer Freiheit im Unterricht ge-
lassen werden. Er muß die Möglichkeit haben, manches näher zu er-
läutern, anderes, was seiner Eigenart und seinen Kenntnissen besonders
entspricht, zu ergänzen. Das persönliche Gepräge soll dem Unterricht
nicht genommen werden.
Bei der großen Sülle von bedeutenden Gestalten, die während der
V/2 Jahrtausende auftreten, ist es für den Schüler sehr schwer, alle zu
behalten und voneinander zu unterscheiden. Man denke an die lange
Raiserreihe! Damit er nicht bloß Namen lernt, ist versucht worden, von
den führenden Persönlichkeiten ein anschauliches, scharf umrissenes Bild
zu geben, das den Schüler ihre Handlungen verstehen lehrt und in seinem
Gedächtnis besser haften bleibt.
Schöneberg, Mai 1911.
m. Nosenseld.