Full text: [Teil 2,2] (Teil 2,2 für Obertertia)

6 Die Zeit der Entdeckungen. 
Noch wußte man nicht, daß ein neuer (Erbteil entdeckt mar, da 
fand ein Spanier sieben Jahre nach dem Tode des Kolumbus ein neues 
8?s!5}2 meItmeer- Dasco Uunez de Baiboa hatte sich durch Hochverrat zum 
Statthalter von Danen auf dem Isthmus von Panama emporgeschwungen, 
und bald begann der mutige und tatkräftige Mann auf Entdeckungs¬ 
fahrten auszugehen - hatten ihm doch die (Eingeborenen gesagt, daß 
westlich von den Gebirgen Mittelamerikas ein großes Meer sich' aus- 
dehne. Unter unsäglichen Mühen drang Baiboa an der Spitze von 190 
Spaniern und 600 (Eingeborenen durch Moräste und dichte Urwälder vor 
und überstieg die Landenge von Panama. Nach 25 Tagen kamen sie an 
einen hohen Berg. Balboa bestieg ihn zuerst, und vor seinen Rügen 
breitete sich der unermeßliche Spiegel der „Südsee" aus. (Er stieg zur 
Küste hinab, und in der einen Hand sein Schwert, in der andern eine 
Sahne mit dem Bilde der Jungfrau Maria, trat er in die Fluten des 
Weltmeers und nahm feierlich von dem Meer und von dessen Küste „vom 
Nordpol bis zum Südpol" für den König von Spanien Besitz. 
StoSSi Hd)t 3at)re sp^er fuhr der Portugiese Magellanus, der in spanische 
Dienste getreten war, von der Mündung des £a Plata-Stroms aus durch 
die später nach ihm genannte Straße wirklich in den „Stillen Ozean". 
In der Richtung nach Nordwesten fahrend, erreichte er die Philippinen, 
hier fiel er im Kampf mit den (Eingeborenen, aber eines seiner Schiffe 
erreichte, um Afrika segelnd, Spanien wieder. So hatte man die (Erde 
umfahren. 
§ 4. Die Eroberung von Mexiko. (Es hatte den Spaniern 
Mühe gekostet, über die auf niedrigster Kulturstufe stehenden Bewohner 
der westindischen Inseln ihre Herrschaft zu begründen. Schwieriger aber 
wurde es, als sie dieselbe auch aufs Festland ausdehnen wollten und hier 
auf ein Volk von alter Kultur stießen. Dem Statthalter von Kuba, 
üelasquez, wurde von spanischen Schiffern die Nachricht gebracht, daß 
sie auf einer westlichen Fahrt ein außerordentlich schönes und fruchtbares 
Land, wohlgekleidete Menschen, Dörfer und Städte mit steinernen Ge¬ 
bäuden, Tempeln und Türmen gesehen hätten. Sofort beschloß üelasquez, 
dies so verlockend geschilderte Land in Besitz zu nehmen, und stellte, nach¬ 
dem er zweimal vergebens versucht hatte, in Mexiko festen Fuß zu fassen, 
an die Spitze der Unternehmung Ferdinand Tortez. 
neifrmmg Dod? öa dieser, ein kluger, edler und kühner Mann, ziemlich selbständig 
gegen handelte und großen (Eifer an den Tag legte, nahm ihm üelasquez arg- 
menfto Wghnisch wieder den ©berbefehl. Doch Tortez ließ sich nicht zurückhalten 
und segelte gegen den Befehl des Statthalters im Februar 1519 von 
Havanna mit 11 Schiffen ab. Die Mannschaft, mit der er auszog, das 
Kulturreich Mexiko zu unterwerfen, bestand aus 100 Matrosen und 553 
Soldaten, von jdenen 16 beritten waren. Seine Hoffnung setzte er vor 
allem auf die^.Wirkung der 14 Kanonen, die er mit an Bord nahm.
	        
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