Full text: [Teil 2,3] (Teil 2,3 für Untersekunda)

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Das Zeitalter Friedrichs des Großen. 
Frideridani ' »Projekt öes Corporis juris Fridericiani", in dem sich die Rand- 
bemertung von Zriedrichs Hand befindet: „Es ist aber sehr biete, und Gesetze 
müssen kurz und nicht weitläufig feinM." 
Ausbildung 1T . . . ' 
öes Heeres Unablässig UNS fem Vater mar Friedrich auf die Ausbildung seines 
Heeres bedacht, denn in ihm sah er die Lebensbedingung seines Staates. 
Alljährlich im Frühling und Sommer wurden Musterungen der einzelnen 
Regimenter abgehalten, und einen europäischen Ruf erlangte die mili¬ 
tärische Übung, die im Jahre 1753 in der Nähe von Spandau bei Döberitz 
stattfand. Bei solchen Manövern wurde die schiefe Schlachtordnung geübt, 
die dazu dienen sollte, auch einen überlegenen Gegner niederzuwerfen. 
Oer eine schwächere Flügel des Heeres wurde dabei zurückgehalten, und 
der Angriff erfolgte mit dem anderen, verstärkten Flügel in schräger 
Schlachtlinie, der den Gegner in der Flanke treffen und zerschmettern sollte. 
§ 10. Friedrichs II. Sorge für Kunst und Wissenschaft. Die 
Künste und Wissenschaften, denen Friedrich von früher Jugend an zugetan 
mar, fanden in dem König einen eifrigen Förderer und warmen Freund. Die 
ber wissen- Akademie der Wissenschaften, die, von Friedrich I. ins Leben gerufen, 
Wen unter Friedrich Wilhelm I. nur ein kümmerliches Dasein gefristet hatte, 
stieg zu neuem Glanz empor. 
Friedrichs besondere Liebe galt der Musik, und bereits im Dezember 
apemüaus 1742 konnte das von Knobelsdorfs in Berlin erbaute Opernhaus feierlich 
eröffnet werden. Hn den Plänen zu den Bauten, die in kurzer Frist in 
Berlin und Potsdam erstanden, nahm der König lebhaften Anteil. Bald 
nach Beendigung des Zweiten Schleichen Krieges wurde das in Berlin 
^iDaixöet* erbaute geräumige Invalidenhaus, an dessen Giebel der König die In¬ 
schrift: „Laeso, sed invicto militi" setzte, seiner Bestimmung übergeben. 
Dom 3m September 1750 wurde der Dom am Berliner Lustgarten, in dem auch 
viele Mitglieder der königlichen Familie ihre letzte Ruhestätte fanden, 
feierlich eingeweiht. Bei der Überführung der Särge in das neue Gottes¬ 
haus war der König selber zugegen, und hier hat er am Sarge des Großen 
Kurfürsten, der auf seinen Befehl geöffnet wurde, zu seiner Umgebung die 
Worte gesprochen: „Messieurs, der hat viel getan." 
Sanssouci Bereits vor dem Ausmarsch in den Zweiten Schleichen Krieg hatte 
Friedrich den Plan entworfen zu einem Lustschloß vor den Toren pots- 
dams. Zwei Entwürfe zu diesem Bau von des Königs Hand sind noch 
erhalten. 3m April 1745 wurde der Grundstein gelegt, und Knobeisdorff 
führte den Bau des einstöckigen Landhauses am Bergabhang, zu dem sechs 
in Gärten verwandelte Erdterrassen führen, in zwei Iahren aus. Der 
König gab dem Schlosse den Namen Sanssouci; er hatte nämlich sich auf 
der obersten Terrasse noch vor Dollendung des Baues eine Gruft graben 
laffert, in der er einst beigesetzt sein wollte. Auf diese marmorne Gruft, 
öie durch die Bildsäule einer Flora verdeckt war, deutend, sprach er einst
	        
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