Full text: [Teil 2,3] (Teil 2,3 für Untersekunda)

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Das Zeitalter der französischen Revolution. 
Heimat entkamen, völlig vernichtete. Das Schiff, auf dem der franzö¬ 
sische flömiral sich befand, flog mit der Bemannung in die Luft, und mit 
dem Hufe: „Vive la republique!" starben die tapferen Helden. Be- 
rounderungswurdig war Bonapartes Haltung; als er die Runde von 
dieser Niederlage erhielt, sagte er zu ZTTarmont: „Oer Verlust unserer 
Flotte zwingt uns vielleicht, noch größere Dinge in diesem Lande zu tun, 
als wir vorhatten. Man muß den Kopf über die Wogen erheben, und 
die lvogen werden sich legen." Die französische Armee war nun vom 
Mutterlande abgeschnitten, und Bonaparte war ganz auf sein Genie und 
die Tüchtigkeit seines Heeres angewiesen. Dazu brach in Kairo ein furcht¬ 
barer Aufstand gegen die Franzosen aus, und die Pforte erklärte Frank- 
reich den Krieg. 
5s3entn Napoleon entschloß sich, nachdem er den Aufstand in Kairo mit blutiger 
Strenge niedergeworfen hatte, dem Angriff der Türken zuvorzukommen 
und marschierte im Februar 1799 mit 13 000 Ntann nach Palästina. 
El Arisch, das die Türken besetzt hatten, wurde rasch genommen, und auch 
Gaza war bald in den Händen der Feinde. 3affa aber leistete nachhaltigeren 
Widerstand; die Stadt wurde darum von den Franzosen eingeschlossen 
und schließlich im Sturm genommen. Dem Sieger fielen 3000 Mann der 
Besatzung in die Hände, die, nachdem sie die Waffen gestreckt hatten, am 
Ufer des Meeres erschossen wurden. Bonaparte brach nun nach St. 3ean 
d'Acre auf, dem alten Akkon, dem Sitz des Paschas. Die wohlverteidigte 
und trefflich befestigte Stadt setzte ihm aber einen Widerstand entgegen, 
den er trotz aller Anstrengungen nicht brechen konnte. Ein französischer 
(Emigrant, einst Mitschüler Napoleons auf der Pariser Kriegsschule, leitete 
die Verteidigung der Festung, die von der englischen Flotte mit Proviant 
und Kriegsmaterial unterstützt wurde, mit großem Geschick. Zwar wurden 
die Entsatzversuche vom Lande her abgeschlagen, indem Napoleon ein 
großes türkisches Heer am Berge Gabor vernichtete, allein die Festung 
trotzte allen Sturmangriffen. Da entschloß sich Napoleon, zumal die Pest 
im Lager der Franzosen ausgebrochen war, die Belagerung aufzuheben. 
Unter der glühenden Sonne Syriens wurde der Rückzug nach Ägypten, 
auf dem die Franzosen entsetzlich zu leiden hatten, angetreten. Mitte 
3uni langte Napoleon mit seinen völlig erschöpften Truppen, von denen 
er 5000 eingebüßt hatte, wieder in Kairo an. 
ötelürhen Bald darauf erhielt er die Nachricht, daß eine große türkische Armee 
bei flbuktr QU| fcer Landzunge von Abukir gelandet sei. Schnell war sein Entschluß 
1799 gefaßt. Mit seiner ganzen Macht warf er sich auf den Gegner und stürzte 
ihn ins Meer. 6000 Türken fanden hier den Tod, indem sie teils von den 
Fluten verschlungen wurden, teils den Kugeln der Franzosen erlagen ; 
4000 streckten die Waffen, nicht ein einziger entkam. Napoleon hatte 
recht, wenn er sagte, die Schlacht bei Abukir sei „eine der schönsten, die er 
gesehen habe." Napoleon war bisher nur unvollkommen von den Er-
	        
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