Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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In demselben Jahre, in dem Karthago erobert und vernichtet 
wurde, zerstörte der Feldherr M u m m t u § die blühende Kunst- und 
Handelsstadt Korinth (146). weil die Griechen in Verbindung mit 
andern Volkern versucht hatten, ihre Freiheit wiederzuerlangen, und bei 
ihrer Uneinigkeit zugleich die Römer veranlaßt hatten, in ihre inneren 
Zwistigkeiten einzugreifen. Viele Kunstgegenstände wurden nach Rom 
gebracht, eine Anzahl Griechen folgten teils gezwungen, teils freiwillig 
nach und weckten bei den Römern Sinn und Verständnis für Kunst 
und Wissenschaft. Griechenland wurde nebst Mazedonien 
unter dem Namen Achaja zu einer römischen Provinz ge¬ 
rn acht. Nach der Zerstörung Korinths und Karthagos brauchten die 
römischen Großhändler kaum noch einen Wettbewerb im Seehandel zu 
fürchten. 
Nachdem dann noch Spanien, wo wegen des grausamen Druckes 
der Statthalter wiederholt Aufstände stattgefunden hatten, völlig unter- 
worfen war (133), hatten die Römer ihre Herrschaft über.sämt- 
liche Länder des Mittelmeeres ausgedehnt und ihre Welt = 
lierrfch.aft begründet. 
5. Zustände in Rom nach der Begründung der Weltherrschast. 
a. Allgemeines. Die Stellung Roms als Weltmacht brachte dem 
Mutterlaude wie den unterjochten Ländern Vorteile und Nachteile zu 
gleicher Zeit. Überall sorgten die Römer zunächst dafür, daß gute 
Wege gebaut wurden. Die berühmteste Straße ist die Appische 
Straße (via Appia), die nach ihrem Erballer, dem Zensor Oppins 
Claudius, benannt worden ist. Sie sührte von Rom durch die pontinischen 
Sümpfe nach Cnpna und von hier nach Brundisium am Adriatifchen 
Meere. Sie war aus mächtigen Quadersteinen zusammengefügt und von 
solcher Dauerhaftigkeit, daß sich einzelne Teile bis ans den heutigen Tag 
erhalten haben. In der Nähe der Stadt war sie zu beiden Seiten mit 
kunstvollen Grabdenkmälern geschmückt, die dem Wanderer Abwechslung 
und dem Römer Gelegenheit zu ernsten Gedanken gaben. Nach und nach 
wurde das gesamte römische Reich bis zu den entlegensten Besitzungen von 
einer großen Anzahl guter Straßen durchzogen. Aus ihnen marschierten 
die Legionen, auf ihueu reiste der geschäftige Handelsmann, auf ihnen 
sollten später die christlichen Apostel wandern, um in die entferntesten 
Gegenden die srohe Botschaft vom Reiche Gottes zu bringen. 
In den unterworfenen Gebieten legten die Römer K olonien an, 
gründeten Städte, gaben den Bewohnern durch bessere Gesetze eine ge¬ 
ordnete Rechtspflege und machten sie mit der griechisch-römischen Kultur 
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte, 10
	        
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