breitung das Christentum im dritten Jahrhundert gefunden hatte, beweist
die erste allgemeine Kirchenversammlung, die im Jahre 325 zu
Nieäa abgehalten und auf der die Irrlehre des Ar!ns verurteilt wurde;
es erschienen bereits Z18 Bischöfe.
e. Constantinopel wird die Hauptstadt des Reiches.
Rom und Italien mit seinem Heidentum, seinen heidnischen Tempeln und
Bildern, seiner entnervten Bevölkerung sagten Konstantin nicht zu. Er
zog nach dem Osten, nach Bhzanz, das er zur Hauptstadt des Reiches
machte und Constantinopel nannte. Die Stadt hatte eine günstige
Lage zn allen Erdteilen, über die Rom bisher das Zepter geführt hatte;
seine Lage am Meere und an einem guten Hafen war für seine Ver-
teidiguug und sür die Entwicklung des Handels von nicht geringer Be¬
deutung. Das ueue christliche Rom sollte auch an Glanz das alte Heid-
nische Rom überstrahlen; es wurde mit christlichen Kirchen und.herrlichen
Palästen geschmückt und erhielt alle Rechte des alten Rom. In Eon-
stantinopel entstand die römisch-hellenische Kultur zu
neuer Blüte und behauptete sich noch länger als tausend
Jahre.
Zur Handhabung einer besseren Staatsverwaltung teilte Constantin
das Reich in Präsektnren und Provinzen, schuf einen Staatsrat
und ein besoldetes Beamtentum, förderte die Rechtspflege und ordnete das
Heerwesen. Er stützte sich bei seiner Regierung ans das Christentum als
eine Macht, aber auf seinen Charakter hat es nicht veredelnd eingewirkt,
und sein Leben ist nicht frei von mancher Freveltat. Mit Hinterlist und
gransamer Strenge verfuhr er gegen Verdächtige, selbst gegen feine Ver¬
wandten ; feinen Gegenkaiser Licinins befahl er, obgleich er ihm das
Leben eidlich zugesichert hatte, öffentlich hinrichten. Erst als der Tod
nahte, ließ er sich von dem Bischöfe Eusebius taufen; er starb im weißen
Tausgewaude im Jahre 337.
Dritter Abschnitt.
Teilung und Untergang des römischen Weiches.
Nach dem Tode Constantins ging das römische Reich immer schneller
seinem Untergange entgegen. Seine schwächlichen Nachfolger waren nicht
die Männer, die den Zerfall im Innern aufhalten und den Feinden von
außen einen kräftigen Widerstand entgegenstellen konnten. Noch einmal ver-
einigte Theodosins der Große (379-395) das ganze Reich; als