Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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lonber. Sie kamen auch nach Rom (455) und plünderten die Stadt 
vierzehn Tage lang. 
Dem Reiche der Wandalen wurde uach einem etwa hundertjährigen 
Bestände durch den oströmischen Feldherrn Bvlisar ein Ende gemacht. 
Die rauhen Söhne des Nordens gingen unter den ungewohnten klima- 
tischen Verhältnissen ihrer neuen Heimat und infolge eines ausschwei¬ 
fenden Lebens zu gründe. 
5. Die Burgunder verließen die User der Oder und gründeten am 
Oberrhein ein blühendes Reich mit der Hauptstadt Worms.') das 
später unter der Regierung ihres Königs Gunther von Aetius mit 
Hülfe eines hunnischen Söldnerheeres zerstört wnrde. Die überlebenden 
Burgunder siedelte Aetius an der Rhone und Saone ein, wo sie wieder 
zu einem mächtigen Volke wurden; ihre Hauptstädte waren Genf im 
Osten und Lyon im Westen. 
6. Angeln und Sachsen zogen angeblich unter ihren Anführern 
Hengist und Horsa von der Mündung der Elbe und von der Nordsee 
nach dem von römischen Truppen entblößten Britannien. (449?) Die 
Bevölkerung flüchtete sich zum Teil in die Gebirge, zum Teil setzte sie 
über das Meer zu der gegenüberliegenden Halbinsel, die nach den Briten 
Bretagne genannt wird. Die zurückgebliebenen Brite,v behaupteten 
in den gebirgigen Gegenden von Wales und Cornwall unter eigenen 
Königen, von denen der durch Sage und Lied verherrlichte König Artus 
oder Arthur genannt zu werdeu verdient, noch eine Zeitlang ihre Freiheit. 
Von den eingewanderten Deutschen wurden mit der Zeit sieben kleine 
Reiche gegründet, die später (um 800) unter dem Namen England 
(d. i. Land der Angeln) zu einem Reiche vereinigt wurden. 
Die als Seeräuber gefürchteten Eroberer knechteten das Volk, und 
das bereits eingeführte Christentum mußte dem heidnischen Götzendienste 
weichen. 
7. Die ßongoti arden 2) (568) hatten ihre Wohnsitze an der 
unteren Elbe. Als die Ostgoten die Ebenen Ungarns verlassen hatten, 
besetzten die Longobarden die verlassenen Gebiete. Im Jahre 568 zogen 
sie unter ihrem Könige Albotn nach Italien, eroberten einen großen 
Teil der Halbinsel und' gründeten in der Poebene ein neues Reich mit 
der Hauptstadt P a v i a. Au die Longobarden erinnert noch heute der 
Name Lombardei. 
1_) Vergleiche das Nibelungenlied. 
2) Longobarden = Männer mit langen Schilden oder Äxten oder Be- 
wohner der „langen Börde" zwischen Magdeburg und Lüneburg.
	        
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