— IV —
Deutschen. D ie Deutschen sind die Träger der Geschichte des-
Mittelalters, und deshalb wurde aus sachlichen und päda¬
gogischen Gründen für richtig gehalten, die deutsche Ge-
schichte im II. Teile im Zusarnrnenhange zu Behandeln.
Dem gesamten Stoffe ist ein festes Gerüst in einer scharfen Gliederung
gegeben. Die Glieder der Hauptabschnitte sind eng miteinander verknüpft,
und jedes Glied ist selbständig für sich behandelt, so daß auch dieses
wieder für fich ein Ganzes bildet. Je unmittelbarer sich die Teile aneinander
schließen, um so anziehender lesen sie sich, und um so leichter läßt sich
ihr Inhalt behalten; eine nur andeutungsweise Wiedergabe macht dagegen
das Lernen schwer.
Die Sprache ist besonders bei den ersten Abschnitten einsach und
leicht verständlich gehalten, um den Schülerinneu, die aus der Mittelstufe
kommen, nicht zwei Schwierigkeiteir zu gleicherZeit zu bieten.
Dabei wurde unentwegt daran festgehalten, den geschichtlichen Stoff in
einer edlen, fließenden und anregenden Form zu bieten; denn je wärmer
und lebendiger ein Lehrbuch geschrieben ist, um so lieber wird es von den
Schülerinnen benutzt, nnd ein um so besseres Hilfsmittel ist es, auf das
weibliche Gemüt veredelnd einzuwirken und den immerhin umfangreichen
Stoff leichter zu behalten.
Zum besseren Verständnis der Kultur- und Kunstgeschichte ist das
Buch von der Verlagshandlung - mit zahlreichen und durchweg guten
Illustrationen ausgestattet, und zwar im Tert, da bekanntlich ein Bilder-
anhnn-i nicht in derselben Weise seinen Zweck erfüllt und oft nur als
Bilderbuch benutzt wird. Für die verschiedenen Baustile sind neben Ab¬
bildungen von vollständigen Kunstbauten besonders solche ihrer chara k-
teuflischen Einzelformen gewählt, die die Eigenart des betreffen-
den Stiles recht deutlich erkennen lassen. — Als Althang wurden 5
Karten der wichtigsten Zeitabschnitte angeschlossen.
Die angesägte Zeittafel enthält die wichtigsten Geschichtszahlen,
die für den Text die notwendigen Stützpunkte bieten.
Das „Lehrbuch" bildet gewissermaßen die Ergänzung der von dem-
selben Verfasser und in demselben Verlage erschienenen „Vaterländischen
Geschichte in Bildern", die den geschichtlichen Stoff für die Mittelstufe
enthält. Beide Bücher sind das Ergebnis einer vieljährigen Tätigkeit
als Geschichtslehrer an dem Königlichen Lehrerinnen-Seminar zu
Münster i. W. Für die Schule ist der Stoff zusammengestellt und in
der Schule ans seine Brauchbarkeit erprobt worden.
Bei der Abfassung des Buches — ursprünglich der Vorbereitungen
auf die Unterrichtsstunden — wurden die bekannten Schulbücher von
Stein, Welter, Annegarn, Andrei, Christensen, Mertens, Schenk, Dahmen,
Ernst, Roßbach, Kolbe n. s.w. u.s.w., die Weltgeschichte von Weiß, Schlosser^
Holzwarth, Jäger u. s. w., die Werke von Dunker, Richter, Curtius,
I. v. Falke. Wittmann, Endemann it. s. w., das Handbuch der Kunst-
geschichte von Springer1), von Guhl und Kotier it. s. w. benutzt. Um
1) A u f d i e K u n st g e s ch i ch t e v o n Anton Springer, neu bearbeitet
von Adolf Michaelis, erschienen im Verlage von E A. Seemann in
Leipzig, welcher ein großer Teil der in diesem Buche verwendeten bildlichen