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Klöster für Deutschland noch unendlich viel Gutes gestiftet. Die emsigen
Klosterleute lichteten die Wälder, trockneten die Sümpfe aus
und schufen Einöden in fruchtbare Gefilde um. *) Sie richteten
zur Hebung der Landwirtschaft Musterwirtschaften ein, die den An-
wohnern als Vorbild dienen sollten; sie holten aus südlichen Ländern
edlere Gemüse-, Obst- und Getreidesorten, zogen in ihren Gärten
heilbringende Kräuter, machten ihre Nachbaren mit dem Weinstocke
und feiner Pflege bekannt und lehrten sie verschiedene Handwerke
kennen. Mit Bewunderung schauten die heidnischen Deutschen dem rast-
losen und geschickten Schaffen und Treiben der fremden Klosterleute zu,
lernten die Arbeit schätzen und lieben, ließen sich tansen und siedelten sich
auch wohl in der Nähe.des Klosters an. wo mit der Zeit Dörfer und
Städte entstanden. Die Klöster waren die Zufluchtsstätten der Be-
drängten und
r e u i g e u Süu-
der, eine Heim-
statte für Kranke
und Schwache
und für alle, die
Trost und Hilfe
suchten.
Die Klöster bo-
ten aber auch der
geistigen B i l-
dnng, besonders
Kunst und Wissen-
schast, eine liebe¬
volle Pflegestätte.
In den Schulen
wurde die Jugend
mit den Schätzen
des griechischen und
römischen Alter-
tums bekannt ge-
macht. Tag und
Nacht saßen die
fleißigen Mönche
Initiale ans der 23ißef Karts des Kahten. in ihren Kloster-
*) „Die Benediktiner haben Europa urbar gemacht." Guizot.