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gilt. Auch die ältesten Kirchen in Deutschland z. B. die Einhards-
basilika zu Steiubach im Odenwalds sind im wesentlichen in der
Form der römischen Basiliken ausgeführt worden. In neuerer Zeit siud
die Bonifazinskirche in München und die Friedenskirche in
Potsdam in diesem Stile erbaut.
b) Wissenschaft. Mit der Ausbreitung des Christentums verbreitete
sich auch die allgemeine Bildung. Überall in den christlichen Ländern
entstanden christliche Schulen, in denen das Trivinm (Grammatik,
Rhetorik. Dialektik) und das Qnadrlvinm (Arithmetik. Geometrie,
Astronomie. Musik) gelehrt wurde. Durch die Verordnung Karls des
Großen an die Geistlichen, überall Untericht zu erteilen, sollte auch dem
gewöhnlichen Manne die notwendigste Schulbildung vermittelt werden.
pie ValMtia 5. Ayoiriitim
Die Unterrichtssprache in den Kloster- uud Domschulen und
die Sprache der Wisseuschast, der Gebildeten mtb des amtlichen Verkehrs
war die lateinische, wodurch die Ausbildung der dentschen Sprache zur
Schrift- und Verkehrssprache sehr beeinträchtigt wurde.
Die Träger der Wissenschaft wareu die Geistlichen, von denen
besonders das Studium der Theologie und Philosophie betrieben
wurde. Aber auch die Geschichtsschreibung blühte; Paulus'
Diakouus war der Geschichtsschreiber der Lougobardeu. Isidor
von Sevilla beschreibt den Aufenthalt der Westgoten in Spanien,
Beda der Ehrwürdige die Angelsachsen. Gregor von Tours die
Franken. Besonders sind es die Klosterchroniken, die uns wichtige Mit
teilnngen über bie damaligen Zeitverhältnisse machen.