Übergang aus dem Mittelalter in die Neuzeit. 
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Die Neuzeit. 
I. Übergang aus dem Mittelalter in die Neuzeit. 
Wenn je in einem Zeitpunkte der Weltgeschichte, machten sich am 
Ausgang des fünfzehnten und am Anfang des sechzehnten ^ahr- 
Hunderts die Zeichen einer neuen Zeit geltend. 
a. Veränderung in der Verfassung und der Machtstellung der 
Staate». In Spanien, Frankreich, England entstanden auf den 
Trümmern des alten Lehenswesens mächtige Königsherrschaften, 
die sich auf das erwachende Volksbewußtsein stützten und bie ihnen 
hinderlichen Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit allmählich be- 
seitigten. Schon führte man feste Steuern und stehende Heere em, 
mit denen man jeden Widerstand im Innern zu brechen vermochte. 
Eine Folge hiervon war, daß sich die Kraft der großen Staaten 
Europas mehr nach außen wandte, die Kunst der Diplomaten ent- 
stand, und die Geschicke des einen Landes mit denen der übrigen eng 
verflochten wurden. 
Seitdem ist es nicht mehr möglich, die Geschichte emes Landes 
ohne die Kenntnis der der übrigen Länder zu verstehen. Besonders 
tritt im Anfang der Neuzeit Spanien als einflußreiche_ Macht 
hervor, welches nach der Eroberung Granadas (1492) die Herr-1492 
fchaft der Mauren beseitigt, dann Neapel und Sicilien erobert hatte 
und durch die Vereinigung mit den reichen niederländischen Provinzen 
(vergl. S. 141) auch in Mitteleuropa die tonangebende Macht wurde. 
Da nun dem Herrn dieser Länder, Karl I, von Seiten seines Väter- 
lichen Großvaters, des Kaisers Maximilian, auch die östreichische Erb¬ 
schaft und die Anwartschaft auf die Kaiferkrone zufiel, fo war eine 
Macht im Entstehen begriffen, wie man keine feit dem Römerreiche 
in Europa gesehen hatte*. 
* Ferdinand der Katholische f 1516 I. Maximilian I f 1519 
Gem. Jsabella f 1504 Gem. Maria v. Burgund 
Johanna (die Wahnsinnige) verm. mit Philipp dem Schönen 11506 
1 1555 
^Eleonore II. Karl (I) V f 1558 III^Ferdinand I f 1560 Maria 
2. Gem. Franz I Gem. Jsabella Gem. Anna Gem. Ludwig II 
v. Frankreich v. Portugal v. Ungarn v. Ungarn 11526 
Philipp II v. Spanien IV. Maximilian II 
1 1598. 1 1576. 
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