57. Das Pferd. 
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Der Hase reitet sich durch die Schnelligkeit seiner Beine 
(„Läufer") vor seinen Verfolgern: doch übt er auch allerlei 
List. Er duckt sich zwischen die Erdschollen, macht auf der 
Flucht allerlei Quersprünge, springt, um die Spürhunde zu 
täuschen, mit weitem Satze in sein Lager, sucht Schutz unter 
Viehherden, flüchtet ins Röhricht oder stürzt sich ins Wasser. 
In der Schonezeit treibt er mit seinesgleichen allerlei muntere 
Spiele. Stattlich sieht er ans, wenn er ein Männchen stellt. 
In großer Not läßt er seine quäkende Stimme, das „Klagen" 
erschallen. 
Das Eichhörnchen ist der Affe unserer Wälder. Pelz fuchsrot, 
Ohren mit Büscheln, Schwanz buschig. Klettert und springt in den Baum¬ 
wipfeln. Frißt Nüsse und Obst. Schwanzhaare zu Malerpinseln, Fell zu 
Pelzwerk. Munter, klug und geschickt. — Zu den Nagetieren gehören 
ferner : die M a u s, die N a 11 e, der H a m st e r, das Meerschweinchen, 
der Biber und das Kaninchen. 
37. Das Pferd. 
vor allen Haustieren zeichnet sich das Pferd durch Schön¬ 
heit aus. Sdel und kräftig steht es da; stolz trägt es das 
Haupt mit schön gewölbter Stirn und Nase; klug und urild 
blickt es uns an aus den runden, großen Augen. Kitt den 
spitzen Ghreu lauscht es auf alles, was in feiner Nähe vorgeht. 
Die vorstehende freie Brust zeugt von dem Akute, der in 
ihr wohnt; schlank und glatt ist der Nacken, um den die lange 
Mähne flattert. Die Lenden sind sicher und fest, behende und 
leicht die Beine, und die Füße gewaffnet mit harten, unge¬ 
spaltenen Husen. Ungeduldig harret es des befreundeten Reiters; 
es wiehert laut, scharrt mit dem vorderfuße, stampft die Erde. 
wie ein Sturmwind fliegt es mit dem Reiter über den 
weiten plan; bei Nacht und Duttkel trägt es ihn sicher arck 
schmalem Pfade au Abgründen vorbei. 
Sm Kriege folgt es verständig dem Rufe des Führers 
und dem Klange der Troiupete; mutig stürzt es in den Kampf. 
Sin mutiges Pferdepaar ist ein schöner Anblick! Aber 
gleich schön und erfreulich ist's, wenn das starke Pferd des 
Laudmaunes im Herbste den Srntewageu heimzieht, geleitet 
von der Hand eines schwachen Knaben. Auch zum Pfluge be¬ 
quemt es sich und zieht in Geduld tiefe Furchen, bevor der 
Ackersmann den Samen ausstreut, der Millionen von Menschen 
das nährende Brot verschafft. Selbst wenn im Alter die Kraft 
des Pferdes erschöpft ist und es müde und matt zur Erde blickt, 
leistet es am Karren noch wichtige Dienste. Da zieht es z. B. noch 
langsamen Schrittes und mit hängendem Kopfe Kies auf die 
Straßen, auf welchen es einst munter eiuhertrabte; dabei muß 
es sich freilich mit dem geringsten Futter begnügen und wird 
nicht selten durch Schläge mißhandelt.
	        
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