Das Mittelalter.
Erster Zeitraum.
Von der Auflösung des weströmischen Reiches bis auf
die Thronbesteigung der Karolinger und der Abbasiden,
476—751 (750).
Geographische Nebersicht von Europa am Ende des 5. Jahrhunderts1).
Das Ende des 5. Jhdrts. weist die größte Ausdehnung
der germanischen Völkerwelt auf. Denn die Germanen hatten
in Europa den Norden, den Westen und den größten Theil des
Südens eingenommen, im Osten und Nordosten waren an ihre
Stelle Slaven getreten, die bald bis zur Saale und dem obern
Main vordrangen.
Die wichtigeren germanischen Reiche waren: 1) im Nordwest-
licheu Spanien das Reich der Sueben; 2) in Spanien und Gallien
bis zur Loire und der untern Rhone das Reich der Westgothen;
3) im nördlichen Gallien und im westlichen Deutschland die drei
Reiche der salischen Franken (um Paris, Cambray und an der
flandrischen Küste) und das Reich der ripuarischen Franken (diese
Reiche wurden im I. 509. bereinigt; auch bestand bis zum I. 486
noch eine römische Statthalterschaft in Gallien zwischen Loire und
Somme); 4) im südöstlichen Gallien, der westlichen Schweiz und Sa-
voyeu das Reich der Burgunder mit der Hauptstadt Genf; 5) in
England die Briten und die 3 ersten angelsächsischen Reiche; 6) im
x) S. das 1. Blatt, obere Hälfte in Pütz' friftor.-geogr. Schulatlas, 2. Ab¬
teilung nebst Text, 4, Aufl. 1877.