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Geschichte. 
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Kampf mit ihrem Gegenkaiser siegreich auf. Friedrich II. besiegte jedoch noch¬ 
mals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien bis zur 
Oppa und die Grafschaft Glatz. 
5. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren ge¬ 
fährlichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu be¬ 
siegen. Um so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese 
schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß 
mit Karl VII. einen Bund und fiel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilsstrnppen" 
in Böhmen ein. Als aber Karl VII. starb, schloß Bayern mit Maria Theresia 
Frieden. Der König kam nun in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und 
Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, 
Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den 
aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht 
halten und wich nach Schlesien zurück. Tue Österreicher folgten ihm. Bei 
Hohenfriedeberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die 
Sachsen unb Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach 
Böhmen. Friedrich verfolgte ben fliehenden Feind und besiegte die Österreicher 
bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin 
der Nähe von Dresdens üoin Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten 
Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich 
erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert 
und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 
Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin einzogen. 
6. Ter dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). 
a) Ursa che und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran 
gewöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank¬ 
reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheim¬ 
bund gegen Friedrich II. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen- 
Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen. 
Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Branden¬ 
burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich 
erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. 
Zweimal fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten 
hätten, und verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht 
angegriffen werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb 
wartete er die Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und fiel mit seinem 
Heere in Sachsen ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei 
Pirna und wurden dort von Friedrich belagert. Ein österreichisches Heer zog 
herbei, um die Sachsen zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit 
einem Teil seiner Armee entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten 
sich die Sachsen ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung ge- 
nommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. 
b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500 000 Mann gegen 
Friedrich II. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen Herr-
	        
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