Y Kudrun 
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1 Lute ruoft’ dö Ludewic an alle sine man 
'es; was gar ein kindes spil swes ich ie began: 
nu muoz; ich aller erste mit guoten helden striten. 
ich geriche in immer, der ir tar nnder minem vanen erbiten.’ 
2 Hartmuotes Zeichen truoc man üf den sant. 
diu schif sö nähen wären, daz; si s’ mit der hant 
mit scheften mohten langen, bi in an dem griez;e. 
ich wsen’ her Wate der aide sinen schilt niht mües;ic enliez;e. 
3 SO rehte grimmicliche werte man nie lant. 
die von Hegelingen drangen üf den sant. 
mit spern unt mit swerten striten s’ also sere. 
ein ander sie dö werten daz; sie des koufes sit niht gerten mere. 
4 Sie wären allenthalben an daz; stat gestän. 
näch winden von den alben sach man nie sne gän 
sö dicke sö dä draeten die schüz;z;e von den henden. 
ob si’z; nu gerne taeten, sö möht’ den schaden niemen wol erwenden„ 
5 Man vant ein sperwehsel: diu wile diu was lanc, 
e sie daz; lant gewunnen. der aide Wate spranc 
zuo den vinden sere; sie wären im sö nähen. 
er was sö grimmes muotes, daz; sie sinen willen wol gesähen. 
6 Lud wie von Ormanie der lief Waten an. 
mit einem sper vil scharphen schöz; er üf den man, 
daz; diu stücke höhe sprangen in die winde. 
Ludewic der was küene. dö kom ouch daz; Waten ingesinde. 
7 Wate Ludewigen durch den heim sluoc, 
daz; des swertes ecke üf das; houbet truoc. 
joch hete er under brünne von vil guoten siden 
von Abalie ein hemede; anders müeste er nu daz; ende liden. 
8 Ludewic im vil küme mit sinem libe enbrast. 
die stat muoste er rümen. es; was ein übel gast 
Wate, dä er solde bi vinden sige erwerben. 
man sach von siner hende manigen guoten recken dä sterben. 
9 Hartmuot unt Irolt zuo ein ander spranc. 
ir ietwederes wäfen üf dem helme erklanc, 
daz; man es; mohte hoeren durch die schar verre. 
Irolt was vil biderbe; küene was ouch Hartmuot der herre. 
10 Herwic von Sewen, ein maerer heit guot, 
der enmohte vollangen. jä sprang er in die fluot. 
er stuont unz an die üehsen tiefe in einer iinde. 
herter frouwen dienest wart dä dem kiienen Herwige künde. 
3,4 des koufes, der Kampf wird als ein Tauschhandel angesehen, indem die 
Schläge gegen einander ausgetauscht werden. — 7,.j Abalie, im Orient gedacht. — 
10,i Sewen, Seeland (das niederländische zwischen Maas und Schelde, nicht das 
dänische). — 10,2 vollangen, zu Ende reichen; hier, mit einem Sprunge das Ufer 
erreichen.
	        
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