Full text: Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart (Teil 6)

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Friedrich der Große gewinnt das Land durch die schlesischen 
Kriege. 1815 kommt von Sachsen der größte Teil der Ober- 
lausitz (Görlitz) hinzu. 
6. Brandenburg. Die Kurmark (Altmark, Mittelmark, 
Priegnitz, Ukermark) fällt 1415 an die Hohenzollern. In der Folge- 
zeit kommt besonders die N e u m a r k hinzu, die 1455 vom Deutschen 
Orden wieder abgetreten wird: endlich 1815 die Niederlausitz, 
während die Altmark zur Provinz Sachsen geschlagen wird. 
7. Sachsen. Im Westfälischen Frieden gewinnt der Staat das 
Erzstift Magdeburg und das Bistum Halber st adt, durch 
den Reichsdeputationshauptschluß 1803 das Bistum Erfurt mit 
dem E i ch s f e l d e (beide bis dahin kurmainzisch), das Klosterstift 
Quedlinburg, sowie die Reichsstädte Mühlhausen und 
Nordhausen. 1815 fällt die östliche Hälfte des Königreiches 
Sachsen, Regierungsbezirk Merseburg, an Preußen. 
Mit Hinzufügung der A l t m a r k wird aus diesen Teilen 1815 
die heutige Provinz gebildet. 
8. Hannover. Das Land ist aus welfifchen Besitzungen und 
Erwerbungen hervorgegangen, die nach der Zertrümmerung des 
Herzogtums Sachsen (1180) den Nachkommen Heinrichs des Löwen 
verblieben. 1692 wird Hannover Kurfürstentum. 
1714 kommt das kurfürstliche Haus auf den Thron von Eng- 
l a n d , mit dem Hannover bis zur Thronbesteigung der Königin 
Viktoria, 1837, verbunden bleibt. 
In der Napoleonischen Zeit teils französisch, teils ein Bestand- 
teil des Königreiches Westfalen, wird Hannover auf dem Wiener 
Kongresse 1815 zum Königreiche erhoben. Gleichzeitig gewinnt es 
die früher preußischen Gebiete O st friesland,Hildesheim 
und Singen. 1866 Einverleibung in Preußen. 
S. Schleswig-Holstein. Die Mark Schleswig wird von 
Kaiser Konrad II. an Dänemark überlassen. Nach dem Erlöschen eines 
mit Schleswig und Holstein belehnten Grafengeschlechts gliedert 
Dänemark beide Lande sich an, verspricht aber dafür, daß sie „up 
ewig ungedeeld" bleiben sollen (1460). 
Der Versuch Dänemarks im neunzehnten Jahrhundert, die 
dänische weibliche Erbfolge auch auf Schleswig und das zum Deutschen 
Bunde gehörende Holstein auszudehnen, sodann die Einverleibung 
Schleswigs entzünden die schleswig-holsteinischen Kriege (§111). Von 
dem besiegten Dänemark 1864 an Osterreich und Preußen abgetreten, 
fallen dann die Herzogtümer 1866 samt Lauenburg an Preußen. 
1890 tritt zur Provinz die früher englische Insel Helgoland 
hinzu, die jetzt einen Reichskriegshafen hat.
	        
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