Full text: Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters (Teil 1)

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Griechische Geschichte. 
seinem Haupt entsprungen, war Athine, die in kriegerischer Rüstung dar- 
gestellte Göttin der Weisheit. Auch die Lichtgötter Apollo und Artemis 
waren Kinder des Zeus; beide trugen Pfeil und Bogen, Artemis galt als 
Beschützerin der Jagd, Apollo war der Gott der Weissagekunst. Es folgten 
Hermes, der Götterbote, der Gott des Handels und der Kaufleute, 
Ares, der stürmische Gott des Krieges, HepHastos, der hinkende Gott 
des Feuers und der Schmiede. Demeter war die Gattin der fruchtbaren 
Erde und des Ackerbaus; ihre Tochter Persephone wurde von Hades, 
während sie auf einer blühenden Wiese spielte, geraubt, in die Unterwelt 
hinabgeführt und zu seiner Gemahlin erhoben. Aphrodite war die Göttin 
der Liebe, Histia endlich die Beschützerin des Hauses. 
Außer diesen oberen Göttern verehrten die Griechen eine Anzahl 
^net?Gott-untergeordneter Gottheiten: Nymphen belebten Wald und Flur, Quelle 
heiten. unb Berg, der trunkene Weingott Dionysos (Bacchus) durchzog die 
Lande in Gesellschaft der neckischen Satyrn und des ziegensüßigen Pan 
mit der Hirtenflöte, der durch sein plötzliches Erscheinen „panischen" 
Schrecken einjagte. Die Künste und Wissenschaften dachten sich die Griechen 
beschützt von den neun Musen. 
Untenvelt. Die Griechen glaubten an ein Fortleben der Seele nach dem Tode. 
Der Götterbote Hermes führte die Geister der Abgeschiedenen an den Styx, 
der Fährmann Charon setzte sie über. Die Seligen führten im Elysium 
ein glückliches Leben, die Bösen wurden im Tärtarus gepeinigt: da 
stand der durstende und hungernde Täntalus im Wasser, über ihm 
hingen die herrlichsten Früchte, er konnte beides nicht erreichen und litt 
„Tantalusqualen". Der böse König Sisyphus wälzte immer einen 
Felsblock bergan, der, nahe dem Ziele, wieder herabrollte, er vollbrachte 
die mühevolle, aber vergebliche „Sisyphusarbeit". Ebenso ergebnislos 
war die Arbeit der fünfzig Danaiden, Wasser in ein durchlöchertes Faß 
zu schöpfen. 
und^Tempel! Verehrt wurden die Götter in prächtigen Tempeln durch Gesang, 
Gebet und Opfer, gewöhnlich Tieropfer. Die Tempel waren viereckige 
Gebäude, ohne Fenster, mit einer Öffnung im sanftgeneigten Dache, das 
ganz oder teilweise auf Säulen ruhte. Das Innere zeigte einen Altar 
und das Blld der Gottheit, häufig davor und dahinter eine offene Halle. 
Besonders prächtige Tempel waren der Apollotempel zu Delphi 
mit dem Orakel, der Zeustempel zu Olympia, der Parthenon auf 
der Akropolis zu Athen und der Diänatempel zu Ephesus. 
Heilige Feste. Zu Ehren der Gottheiten wurden auch heilige Feste gefeiert, unter 
denen die olympischen Spiele die wichtigsten waren. Sie fanden alle
	        
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