fullscreen: Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten

104 68. James Watt. 
Noch mit Vielen anderen wichtigen Erfindungen hat der immer 
rührige Mann unsere Zeit beglückt. Er wußte nicht nur die zur Mit¬ 
arbeit geeigneten Kräfte aufzufinden, sondern er verstand es auch den¬ 
selben ein selbständiges Feld der Tätigkeit zuzuweisen. Durch Abhand¬ 
lungen und geistreiche Vorträge wirkte er überall anregend und fördernd. 
Auch stellte er sein Vermögen in uneigennütziger Weise in den Dienst 
der Wissenschaft und des praktischen Verkehrs. Hat er doch 1886 mit 
hochsinniger Opferwilligkeit den Reichsbehörden zur Gründung einer 
Reichsanstalt für Physikalisch-technische Untersuchungen eine halbe Million 
Mark zur Verfügung gestellt I Am 6. Dezember 1892 ereilte den un¬ 
ermüdlichen Mann der Tod. 
An vielen äußeren Ehren und Auszeichnungen hat es Werner 
Siemens für sein Schaffen und Streben nicht gefehlt; aber größer wird 
die Auszeichnung sein, daß neben den großen Männern, welchen wir die 
Wiedergeburt unseres Vaterlandes verdanken, die Nachwelt auch Werner 
Siemens rühmend nennen wird; denn durch ihn sind die unserer Zeit 
eigentümlichen Fortschritte des naturwissenschaftlichen Erkennens der ge¬ 
samten Menschheit dienstbar gemacht worden. 
Nach d. Leseb. v. Vollmer u. Dorenwell. 
68. James Watt. 
James Watt, der Schöpfer der heutigen Dampfmaschine, war einer 
der fleißigsten und beharrlichsten Männer, die je im Dienste der Mensch¬ 
heit gearbeitet haben. 
Als Sohn armer, aber ehrbarer Eltern wurde er am 19. Januar 
1736 in der schottischen Stadt Greenock geboren. Obwohl geweckten 
Geistes, vermochte er infolge seiner schwachen Gesundheit sich nur eine 
mangelhafte Schulbildung anzueignen; erst in den beiden letzten Jahren 
des Schulbesuches traten seine ausgezeichneten Fähigkeiten besonders für 
das Studium der Mathematik mehr hervor. 
Durch Kränklichkeit gezwungen, verlebte er seine jungen Jahre in 
stiller Zurückgezogenheit und gewöhnte sich früh an Nachdenken und 
Forschen. 
Aus allen seinen Spielen machte er bei der großen Regsamkeit 
seines Geistes Studien; schon als sechsjähriger Knabe zeichnete er wieder¬ 
holt geometrische Figuren mit Kreide auf den Boden. Sein und seiner 
Kameraden Spielzeug zerlegte er und fügte es geschickt wieder zusammen, 
ja, es gelang ihm sogar zum Erstaunen aller eine Elektrisiermaschine 
zusammenzusetzen. — Eines Tages beobachtete er, während seine An¬ 
gehörigen Tee brauten, mit der größten Aufmerksamkeit, wie der Deckel
	        
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