Metadata: Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen

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Die Römer. 
§40. 
ihrer sämtlichen Stämme zu erringen, die Latinerstadt Rom unweit 
der Tibermündung hat es in Italien erreicht. Die römische Ge- 
schichte umfaßt die Geschichte Italiens mit. 
A. Die Zeit der römischen Könige. — 500. 
§ 40. Die Gründung Roms und die vier ersten Könige. 
1. Roms älteste Geschichte ist sagenhaft. Nach Trojas Fall (§ 18, 3), 
so etwa lauten die römischen Erzählungen, entrann der Held ÄnZas 
mit Vater und Sohn der allgemeinen Vernichtung. Auf seinen Irr- 
fahrten kam er zur Königin Dido nach Karthago, dann auch nach 
Italiens Westküste, nach Latium. Hier fand er eine neue Heimat. 
Sein Sohn Zulus gründete Albalonga. Jahrhunderte waren seit- 
dem vergangen, da geschah es, daß der König Nümitor, ein Nach- 
komme des Zulus, durch den eigenen Bruder vom Throne gestoßen wurde. 
Die Zwillinge Römulus und Remus, die Numitors Tochter Rhea 
Silvia dem Gotte Mars gebar, wurden in einer Wanne in den Tiber 
gesetzt, aber gerettet, von einer Wölfin gesäugt und von einem Hirten 
erzogen. Als sie herangewachsen waren, setzten sie ihren Großvater 
wieder auf den Thron von Albalonga und gründeten 753 an dem 
Tiber da, wo einst die Wanne angeschwemmt worden war, eine neue 
Stadt. Über den Namen, den sie tragen sollte, entzweiten sie sich, 
Remus ward von seinem Bruder Romulus erschlagen, und nach 
diesem ihrem ersten Könige hieß man die Stadt Rom. 
2. Romulus schaffte seiner Stadt bald Zuzug durch Anlegung 
einer Freistätte, eines Asyls, und gewann durch den Raub der 
Sabinerinnen der neuen Gemeinde Frauen. Die Sabiner, welche 
darauf Rom bedrängten, ließen sich durch ihre Töchter, die Gattinnen 
der Römer, bewegen, Frieden zu schließen und sich in Rom mit an- 
zusiedeln. Glückliche Kriege machten die Stadt bald gefürchtet. 
Romulus, des Mars Sohn, ward zu den Göttern entrückt und als 
Qumnus, d. h. als zweiter Mars, verehrt. 
Sein Nachfolger war Numa Pompilius, der nur den Künsten 
des Friedens lebte. Er ordnete, beraten von der Nymphe Egeria, 
die römische Gottesverehrung. 
Ihm folgte ein Abbild des kriegerischen Romulus, Tullus 
Hostilius, der Albalonga durch den siegreichen Kampf der römischen 
Drillinge, der Horatier, gegen die albanischen, die Kuriatier, der Stadt 
Rom unterthänig machte. 
Ancus Marcius, der vierte König, ähnelte mehr dem Numa 
Pompilius. Die Gründung der Hafenstadt Ostia war sein Werk.
	        
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