— 81 —
die evangelische Lehre bedeutende Fortschritte. Als aber, nach
Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter Maria den
Thron bestieg, wurden die Protestanten grausam verfolgt.
Marias Halbschwester
3. Elisabeth (1558—1603) führte die Reformation siegreich
durch und begründete die anglikanische oder bischöfliche
(Episkopal-) Kirche. Von dieser trennten sich die Pres-
byterianer oder Puritaner, welche die bischöfliche Gewalt
verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes forderten. Die
aus Schottland vertriebene katholische Königin
Maria Stuart,
welche nach England geflohen war, wurde nach langer Gefangen-
schaft, der Teilnahme an mehreren Verschwörungen gegen Elisa-
beth beschuldigt, hingerichtet. Im übrigen war Elisabeths
Regierung wohlthätig für England, dessen Handel sie förderte
und dessen Seemacht seit der Vernichtung der spanischen
Armada (§ 69, 2) einen kräftigen Aufschwung nahm. Franz
Drake umsegelte die Erde, und die ostindische Handels-
kompanie legte den Grund zu Englands Besitzungen in Oft-
mdien. Mit Elisabeth starb das Haus Tudor (64, 2) aus.
§ 72.
Pie Reformation in den skandinavischen Weichen.
In den drei nordischen Reichen Dänemark, Norwegen
und Schweden gelangte die Reformation zu vollständigem Siege.
Diese Länder waren durch die
Kalmarische Union 1397
unter einem Könige vereinigt worden. Allein
Gustav Wasa 1523
riß mit Unterstützung der dalekarlischeu Bauern Schweden
welches von dem tyrannischen Könige Christian II schwer
bedruckt wurde (Stockholmer Blutbad 1520), von dem Bunde
os und wurde zum Könige von Schweden gewählt. Er
keß die lutherische Lehre allgemein im Lande einsillimt. Der
ausgezeichnetste unter den folgenden Königen aus dem Hause
Wasa war
Anbrä. Geschichtlicher Leitfaden. 6
L