Full text: Bilder aus der vaterländischen Geschichte

IV 
ten, glaubt der Verfasser doch mit der Herausgabe des vorliegenden 
Buches kein überflüssiges Werk zu thun. Das Buch ist durchaus 
nicht für den Gebrauch in der Klasse bestimmt, was ja schon den gesetz¬ 
lichen Bestimmungen widersprechen würde; auch soll es nicht dem 
Lehrer unmittelbar als Unterlage für den Unterricht dienen. Es soll 
vielmehr nur einen Versuch bilden, aus der Geschichte unseres deutschen 
und preußischen Vaterlandes den für zehnjährige Schüler geeigneten 
Stoff auszusuchen und in einer für das genannte Alter geeigneten 
Form darzustellen. Es soll daher einerseits dem Lehrer für seine 
Vorbereitung auf den Unterricht einen gewissen Anhalt geben, anderer¬ 
seits dem Schüler die gewiß oft willkommene Gelegenheit bieten, das 
in der Schule Gehörte zu Hause wieder und immer wieder zu lesen. 
Selbstverständlich macht der Verfasser nicht den Anspruch, das 
einzig Richtige oder überhaupt nur immer das Richtige getrosten zu 
haben; jeder Lehrer wird ja nach seiner Eigenart dieses oder jenes 
ausführlicher oder weniger ausführlich behandeln, dieses oder jenes 
hinzufügen oder austasten. Dem einzelnen Lehrer wird es insbeson¬ 
dere überlasten bleiben müssen, an örtliche Verhältnisse im engeren 
und weiteren Sinne anzuknüpfen oder, um die Worte der amtlichen 
Lehrpläne zu gebrauchen, von der Heimat auszugehen. Das Be¬ 
streben des Verfassers ist stets darauf gerichtet gewesen, die jüngste 
Vergangenheit in den Vordergrund zu stellen, alle früheren Begeben¬ 
heiten aber in erster Linie nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart 
und mit Rücksicht auf das Verständnis der Altersstufe, für die feine 
Darstellung berechnet ist, zu behandeln. Mit Rücksicht auf den letzteren 
Gesichtspunkt wird es verständlich sein, daß an und für steh sehr be¬ 
deutende geschichtliche Vorgänge, wie die Reformation u. a., in dem 
Buche keinen Platz gefunden haben. 
Daß das Buch nicht ausschließlich für Schüler höherer Lehran¬ 
stalten berechnet ist, sondern der Jugend überhaupt Anregung und 
Belehrung bieten soll, bedarf kaum einer besonderen Erwähnung. 
So möge denn das Büchlein auch sein bescheidenes Teil dazu 
beitragen, die Jugend mit Bewunderung und Hochachtung zu den 
Großthaten unserer Väter aufblicken zu lassen, sie mit Liebe und Ver¬ 
ehrung zu unserem angestammten Herrscherhause zu erfüllen und in 
ihrem leichtempfänglichen Herzen den Wunsch aufleimen zu lasten, sich 
einst der Thaten der Väter würdig zu erweisen! 
Münster i. W., im September 1894. 
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