fullscreen: Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern (Bd. 5)

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Die Hohenstaufen. 
selben Zeit die Holländer zu bewohnen; sie besaßen von der Burg 
Soltwedel an alles Sumpf- und Ackerland, nämlich das Bal¬ 
semer*) und Marsciner**) Land mit vielen Städten und Flecken 
bis gegen den Böhmer Wald hin. Dieses Land sollen einst schon 
zur Zeit der Dttonen die Sachsen bewohnt haben, wie man das 
an alten Dämmen sehen kann, die an dem Ufer der Elbe im 
Sumpfland der Balsemer aufgeführt waren; als aber späterhin 
die Slawen die Oberhand gewannen, wurden die Sachsen er¬ 
schlagen und das Land bis in unsere Zeit hinein von den Slawen 
besessen. Jetzt aber sind, weil der Herr unserem Herzoge und 
den anderen Fürsten Heil und Sieg in reichem Maße spendete, 
die Slawen allerorten vernichtet und verjagt; von den Grenzen 
des Ozeans sind unzählige starke Männer gekommen, haben das 
Gebiet der Slawen besiedelt, haben Städte und Kirchen gebaut 
und an Reichtum über alle Berechnung hinaus zugenommen. 
10. Friedrich L, Barbarossa (1152—90). 
Regierungsantritt und erster Römerzug (1154—55). 
Jahrbücher von Köln.***) 
1152. Nach dem Tode des Königs Konrad hielten die 
Fürsten und Bischöse eine glänzende Versammlung zu Frank¬ 
furt. Hier wurde unter allseitiger großer Zustimmung Herzog 
Friedrich von Schwaben zum König gewählt, und er trat 
seine Herrschaft an als 91. Herrscher seit Augnstus, im Jahre 1903 
nach der Gründung Roms. Sehr bald, am Sonntag Lätare, 
dem 10. März, wurde er in Aachen vom Erzbischof Arnold von 
Köln zum König gesalbt. 
1154. Der König kündigte seinen Römerzug nach Italien 
an, um vom apostolischen Herrn den Segen und die Kaiserkrone 
zu erlangen. 
1155. Nach dem Eintritt in Italien unterwarf der König 
zunächst Piacenza, eine Stadt der Ämilia, und zerstörte wegen 
des Trotzes der Mailänder einige Festen mit Feuer. Sodann 
zwang er die überaus feste Stadt Tortona nach einer Belagerung 
von sieben Wochen zur Übergabe. Spoleto, die angesehenste Stadt 
Umbriens, brannte er nieder, obschon er kein großes Heer bei sich 
hatte, und so richtete er seinen Marsch gegen das Meer hin nach 
Rom. — 
*) Das Balsemer Land oder Land Belze, im Kreis Halberstadt. 
**) Das Marsciner Land, jetzt: Wische, zwischen Arnesburg und 
Werben. 
***) Übersetzung von Platner (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).
	        
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