Full text: Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 (Teil 2)

II. Das Zeitalter der Religionskriege. 
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II. Das Zeitalter der Religionskriege. 
1555—1648. 
1. Die Religionskriege in Westeuropa. 
Die katholische Kirche traf inzwischen eine Reihe von Maßregeln und 
Einrichtungen, welche eine Erneuerung und Vertiefung des religiösen Lebens 
zeitigten, die wir als Gegenreformation bezeichnen. Gleichzeitig kam 
es in den Niederlanden, England und Frankreich zu Kämpfen, welche 
mehr oder weniger mit der religiösen Bewegung zusammenhingen. 
1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Jgnaz von Loyola. 
1556—1598 Philipp II. von Spanien. 
1572 Die Pariser Bluthochzeit. 
1579 Die Utrechter Union. 
1558—1603 (Elisabeth von England. 
1588 Der Untergang der spanischen Armada. 
1598 Das Edikt von Nantes. 
§ 113. Die Gegenreformation. Die Kirchenspaltung hatte der 
katholischen Kirche große Verluste gebracht, führte aber auch zu der so 
lange ersehnten inneren Reform, einer weitgehenden Erneuerung und 
Vertiefung des religiösen Lebens durch das Konzil von Trient und die 
Gründung neuer Orden, von denen besonders große Wichtigkeit erlangte 
der Jesuitenorden. 
Er ist von Jgnaz von Loyola gestiftet worden. Loyola, einem 
baskischen Adelsgeschlecht entsprossen, am Hofe Ferdinands von Aragonien 
aufgewachsen, war in das Heer eingetreten und hatte bei der Verteidi- 
guug von Pamplona mit glänzender Tapferkeit gefochten. Verwundet, 
hatte er sich auf langem Krankenlager mit den Taten der Heiligen be- 
schäftigt und endlich den Vorsatz gefaßt, sein ferneres Leben nach ihrem 
Vorbilde zu gestalten. Nach seiner Genesung führte er sein Vorhaben aus. 
Von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückgekehrt, widmete er sich ge- 
lehrten Studien. In Paris legte er mit einer Schar Gleichgesinnter das 
Gelübde ab, entweder in Palästina im Dienste der Kirche zu wirken oder 
sich dem Papste zu beliebiger Verwendung zur Verfügung zu stellen. Da 
der eben damals neu ausbrechende Türkenkrieg seine Reise nach Jerusalem 
vereitelte, blieb Loyola mit den Seinigen in Europa, gab hier seinem 
Orden, der „Gesellschaft Jesu", eine Verfassung und erlangte für ihn im 
Jahre 1540 die päpstliche Bestätigung. Der Orden steht unter Leitung 
eines Generals, ist also militärisch eingerichtet. Seine Mitglieder legen 
außer den gewöhnlichen Gelübden noch ein viertes ab, wodurch sie sich
	        
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