Full text: Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 (Teil 2)

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V. Die Habsburger. 
französischen Königen und den habsbnrgischen Kaisern eine Feindschaft, 
die bis ins 18. Jahrhundert dauerte. Zunächst behauptete Maximilian 
die Niederlande, während Burgund an Frankreich kam. 
Maximilians Sohn Philipp vermählte sich mit Johanna, der 
Tochter Ferdinands von Aragonien und seiner Gemahlin Jsabella von 
Kastilien; er war der erste König von Spanien. Unter seinem Sohne 
Karl V. war das Haus Habsburg eine Weltmacht*). 
Innere Zustände in Deutschland um 1500. 
§ 89. Die Verfassung des Reiches und der Versuch ihrer Reform. 
Noch immer galt die Macht des Kaisers als die erste in der Christen- 
heit, sie war aber in Wahrheit sehr gering. Denn es gab kein Reichs- 
Heer, das seinem Befehle unmittelbar unterstand, keinen Schatz und keine 
Einnahmen des Reiches, keine Reichsverwaltung. Wenn der Kaiser nicht 
selbst eine große Hausmacht besaß, konnte er das Reich weder gegen 
äußere Feinde schützen, noch auch die Ordnung, Ruhe und Frieden 
innerhalb seiner Grenzen aufrechterhalten. Das hatten die traurigen 
Wirren im 14. und 15. Jahrhundert wiederholt gezeigt. Viel mehr 
als das Oberhaupt bedeuteten die Fürsten, insbesondere die Kurfürsten. 
Sie faßten auf den Reichsversammlungen (Reichstagen) mit dem Kaiser 
zusammen Beschlüsse in allen wichtigen Angelegenheiten. Die zahlreichen 
großen und wohlhabenden Freien Reichsstädte, d. h. diejenigen Städte, 
die kein anderes Oberhaupt über sich hatten als den Kaiser, waren auf 
den Reichstagen nicht vertreten. Sie allein aber waren imstande, die 
Geldmittel aufzubringen, die der Kaiser brauchte, wenn es galt, ein 
Heer zum Schutze der Grenzen aufzustellen. Solange die Fürsten noch 
hofften, es werde ihnen mit Waffengewalt gelingen, die Städte zu unter- 
werfen oder zu Geldabgaben zu zwingen, versuchten sie diesen Weg. 
*) Die Habsburger und ihre Hausmacht. 
Rudolf I. 
Albrecht I. Rudolf 
Österreich, Steiermark, Kram 
Friedrich der Schöne x S°h°nn lP-rri-id°> 
I Siegmund 
Karl der Kühne Friedrich III. Albrecht II. Elisabeth 
Burgund Steiermark Österreich-Ungarn 
I u. Böhmen 
Maria Maximilian I. Ferdinand v. Aragonien — Jsabella v. Kastilien 
Philipp der Schöne ■ • - Johanna 
Karl V, Ferdinand I. — Anna v. Ungarn-
	        
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