Full text: Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart (Teil 3)

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Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons. 
Im Jahre 1804 wurde Napoleon Bonaparte durch Volksbeschluß mit 
überwältigender Stimmenmehrheit zum Kaiser der Franzosen gewählt. 
Papst Pius VII. salbte ihn in Notre-Dame zu Paris, der Kaiser setzte sich 
einen goldenen Lorbeerkranz aufs Haupt, dann krönte er seine Gemahlin. 
1805 krönte er sich in Mailand zum König von Italien und er¬ 
nannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharuais zum Vizekönig. Seine 
Generale erhob er zu Marschällen und verlieh ihnen Herzogs- und Fürstentitel 
neben reichen Dotationen, so Ney, Davout, Massena, Ondinot, Bernadotte, auch 
Talleyrand, dem Minister des Auswärtigen. Sein Hof war der glänzendste 
in Europa. 
§ 11. Der dritte Koalitionskrieg. Der dritte Koalitionskrieg hat 
über die Weltstellung der beiden Gegner Napoleon und England 
entschieden; am Schlüsse des Krieges war Napoleon Herr auf dem 
Festlande von Europa und England Herr zur See. 
Nach dem Bruch des Friedens zwischen Frankreich und England im 
Jahre 1803 vereinigte Napoleon seine Truppen in einem großen Lager bei 
Boulogne, vielleicht in der Absicht, in England zu landen, und begann 
die Feindseligkeiten damit, daß er das Königreich Hannover besetzte. 
Darauf vereinigten sich England, wo William Pitt das Ministerium 
wieder übernommen hatte, Rußland, wo nach der Ermordung Pauls 
1801 dessen Sohn Alexander I. (1801—1825) regierte, Österreich 
und Schweden zur Wiederherstellung der alten Ordnung in 
Europa. Sogleich rückte eine französische Armee von 200000 Mann 
über Mannheim, Landau und Straßburg in Oberdeutschland ein, wo sie 
durch die Kontingente von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und 
Nassau verstärkt wurde. Der Kaiser selbst brach am 1. Okt. 1805 von 
Straßburg auf, während seine Gemahlin bis zu seiner Rückkehr Mde 
Januar 1806) hier verblieb. Friedrich Wilhelm III. von Preußen hatte 
erklärt, daß er neutral bleiben wolle. Aber ohne sich hieran zu kehren, 
marschierte der ftanzösische Marschall Bernadotte, von Hannover kommend, 
durch das Fürstentum Ansbach, das seit 1791 zu Preußen gehörte. Im 
Oktober wurde der österreichische General Mack nach vielen verlustreichen 
Gefechten in der Festung Ulm, vor der sich alle französischen Truppen von 
verschiedenen Seiten vereinigt hatten, eingeschlossen und gefangen ge- 
nommen. In denselben Tagen vernichtete Nelson bei Kap Trafalgar 
die französische Flotte. Er selbst bezahlte seinen Sieg mit dem Leben. 
Unaufhaltsam drang Napoleon gegen Österreich _ vor und besetzte 
endlich Wien. Die österreichischen Truppen zogen sich nach Mähren 
zurück, wo sich das russische Heer unter Kutusow mit ihnen vereinigte. 
Hier traf auch Kaiser Alexander ein. Er war über Potsdam gereist 
und hatte den König, der über die schroffe Verletzung feiner Neutralität ent- 
rüstet war, für die Koalition gewonnen. Bevor jedoch das preußische Heer 
zusammengezogen war, ließ sich Alexander, durch die Ankunft seiner russi- 
scheu Garden in seinen Siegeshoffnungen bestärkt, dazu verleiten, dem 
Gegner eine Schlacht anzubieten. Napoleon nahm sie an und erfocht am
	        
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