Full text: Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters (H. 2)

§49. 
Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. 
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Felder und Gärten, betrieben mancherlei Handwerke und zeigten 
dadurch den Segen emsiger Arbeit. In der inneren Klosterschule wurden 
die zukünftigen Mönche oder Nonnen, in der äußeren andere Knaben 
und Mädchen aus der Umgegend unterrichtet. Die Bibliothek enthielt 
geistliche und weltliche Bücher, zum Teil in kostbaren Einbänden, und 
um die Sammlung zu vermehren, arbeitete der Abschreiber in seiner Zelle 
mit unermüdlicher Ausdauer und Sorgfalt (Bild 23). Dieser Tätigkeit 
verdanken wir die Erhaltung der Geistesschätze aus dem klassischen Alter- 
tum. Auch die Nonnen beschäftigten sich außer mit feinen Handarbeiten 
mit dem Studium und dem Abschreiben. An der Verbreitung und 
Befestigung des Christentums hatten die Klöster wesentlichen Anteil. 
So wurden sie die Ausgangsstätten einer neuen, christlichen Kultur. 
§ 49. Karls des Großen Kriege. 
Pippin dem Kleinen folgte 768 sein Sohn Karl der Große. Von 
Anfang an stand ihm sein Ziel vor Augen: die deutschen Stämme zu 
einem großen christlichen Reiche zu vereinigen. Dazu war vor allen 
Dingen erforderlich, die heidnischen Sachsen, die alten Feinde der Franken, 
zu bändigen. 
1. Sachsenkriege, 772—804. Vom Maifelde zu Worms brach Karl 
gegen die Sachsen auf, eroberte an der Grenze die Eresburg (Karte Nr. 6), 
aus der sie Einfälle in das Frankenland gemacht hatten, und zerstörte 
die nördlich davon gelegene Jrminsül, ein altes Heiligtum des Saxnot. 
Zwar versprachen die Sachsen Gehorsam und Annahme des Christen- 
tums, aber immer und immer wieder empörten sie sich unter ihrem Herzog 
Widukiud in Karls Abwesenheit. Sechzehn Feldzüge unternahm dieser in 
ihr Land. Als Karl 777 zum erstenmal im Sachsenland ein Maifeld 
zu Paderborn hielt, ließen sich viele Sachsen taufen. Widukind entfloh 
nach Dänemark, fränkische Grafen wurden eingesetzt, und alles schien be- 
ruhigt. Nach einigen Jahren erhielt Karl die Nachricht, daß die Sorben 
eine drohende Haltung zeigten, und bot zu einem Feldzuge gegen sie auch 
sächsische Krieger auf. Aber nicht die Sorben, sondern die Sachsen hatten 
sich erhoben, und Widukind selbst leitete sie. Sie zerstörten die Stätten 
christlicher Verehrung, erschlugen oder vertrieben die Geistlichen und ver- 
nichteten ein fränkisches Heer am Berge Süntel. Darauf kam Karl 
selbst ins Land und hielt bei Verden ein furchtbares Strafgericht ab. 
Eine große Anzahl Sachsen (angeblich 4500) ließ er hinrichten. Die 
Folge war ein allgemeiner Aufstand der Sachsen; aber Karl brach ihre 
Kraft 785 in der Schlacht an der Hase. Nun nahm selbst Widukind 
die Taufe an. Die Kämpfe hörten nach und nach auf. Karl bezwang 
die Sachsen durch feste Burgen und durch Umsiedlungen zwischen Franken 
und Sachsen (Sachsenhausen bei Frankfurt), schonte aber möglichst die 
sächsischen Einrichtungen. Klöster und Bistümer (Paderborn, Osnabrück,
	        
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