Licimi.
Flut. Pomp. 52. Crass. 15 ff. Caes. b. g. 4,
1. Dio Cass. 39, 31 ff. Cic. div. 2, 40, 81.
Er begab sich daher noch vor Ablauf feines Kon¬
sulats nach Syrien, ging über den Euphrat,
unterwarf Mesopotamien und zog darauf gegen
Selenkia. Im I. 54 erneuerte er den Krieg, ging
abermals über den Euphrat und ließ sich von den
ihn umschwärmenden Parthern in die Wüste
locken. Flut. Crass. 21. Tac. cinn. 6, 42. Ihren
heranrückenden Feldherrn Snrena griff er an,
wurde aber geschlagen und hatte dabei den Tod
seines jüngern Sohnes zu betrauern. Ans dem
Rückzüge wurde er bei Carrhä augegriffen, ge¬
schlagen und von den Parthern, als er zum Zwecke
der Verhandlung sich vom Lager zu weit ent¬
fernt hatte, niedergehauen, am 8. Juni 53.
Flut. Crass. 25—31. Just. 42, 4. Caes. b. c.
3, 31. Mit ihm fand der größte Theil des rö¬
mischen Heeres den Untergang. Crassus hinter¬
ließ den Ruf eines habsüchtigen Mannes. Schon
frühzeitig, in den Proskriptionen, hatte er den
Grund zu seinem nachherigen, sprichwörtlich ge¬
wordenen Reichthume gelegt, welchen zu ver¬
größern ihm jedes Mittel recht war. Flut. Crass.
2. Cic. off. 1, 30. sin. 2, 18, 57. Der Ruf
seiner Habsucht war sogar zu deu Parthern ge¬
drungen. Weit an Klugheit und Charakterstärke
hinter seinen Nebenbuhlern Cäsar uud Pompejus
zurückstehend, trachtete er doch nach hohen Dingen
und war eifersüchtig und empfindlich. — Seine
Söhne waren: 17) M. Lic. Crass. Dives, der
Cäsar als. Quästor nach Gallien begleitete und
später das cisalpiuische Gallien verwaltete. Caes.
b. g. 5, 46. 6, 6. — 18) P. Lic. Crass. Di¬
ves, der jüngere Bruder des vorigen, Legat Cä¬
sars in Gallien, wo er sich als tüchtigen Feld
Herrn zeigte. Caes. b. g. 2, 34. 3, 20 ff. Mit
einer Schaar gallischer Reiter nahm er am Zuge
gegen die Parther Theil, auf welchem er im I.
54 seinen Tod sand. Flut. Crass. 17. Mit Ci¬
cero war er stets sehr befreundet gewesen. Aus
Ciceros Aeußerungen, der seine Beredsamkeit,
seine Kenntnisse und seine Tüchtigkeit rühmt (Cic.
ad fam. 5, 8. 13, 46. Flut. Crass. 13. 23.), ist
zu schließen, daß er in Allem das Gegentheil von
seinem Vater war. Cic. Brut. 81. — 19) M.
Lic. Crass. Mncianus, aus der Familie der
Mucier, adoptirt von einem Licinins Crassus,
verwaltete Syrien sehr tüchtig von Claudius an:
bis zum Tode des Galba. Besonders thätig war
er für die Erhebung des Vespasian aus den
Thron. Tac. hist. 1, 10. 76. 80. Suet. Vesp.
6. Dieser sandte ihn nach Italien, welches er
für den neuen Kaiser gewann, und wo er nach
des Vitellius Tode in Verbindung tnil Domitian die
Regierung bis zur Ankunft des Vespasian führte.
Tac. hist. 2, 95. 4,11. 39. l)io Cass. 66, 2. Seit¬
dem lebte er sehr zurückgezogen und widmete feine
Muße schriftstellerischer Thätigkeit, besonders in der
Geographie und Naturgeschichte. Plin. 5,9.36. 7,50.
Er hatte auch Reden und andere Urkunden aus der
republikanischen Zeit gesammelt. Tac. dial. 37.
Monogr. von L. Brunn (1870.) - C) Luculli,
deren bekannteste Mitglieder folgende find: l) C.
Lic. Lucullus, Volkstribun in den Jahren 197
und 196 v. C. Li». 33, 42. — 2) L. Lic. Luc.,
Consnl im I. 151 (Cic. Brut. 21, 81.),- besiegte
in Hifpanien mehrere aufrührerische Völkerschaften.
Real-Lexikon des clafj, Alterthums. 5. Aufl.
657
Liv. ep. 48. — 3) L. Lic. Luc., bekämpfte im
I. 102 als Proprätor die Sklaven auf Sicilien,
erlitt aber von ihnen, nach anfangs glücklichen
Erfolgen, eine Niederlage. Nach Rom zurück¬
gekehrt, wurde er, des Unterschieds angeklagt
und überwiesen, mit Verbannung bestraft. Flor.
3, 19, 11. Cic. Verr. 4, 66. Flut. Luc. 1. —
(Sein ältester Sohu ist 4) L. Lic. Luc., geboren
vor 106 v. C., trat zuerst mit einer Klage gegen
den Servilins, den Urheber der Verbannung
seines Vaters, auf, ohne jedoch feine Klage durch¬
zubringen. Flut. Luc. 1. Im Kriege gegen die
Bundesgenossen sowol als gegen den Mithridates
zeichnete er sich aus, und besonders in letzterem
legte er den Grnnd zu seinem späteren Ruhme,
indem er im I. 87 (als er etwa 21 Jahre alt
war) die von jenem Könige besetzten Inseln und
Städte an der Küste Asiens einnahm und dessen
Flotte besiegte. Flut. Luc. 3. Im I. 79 wurde
er Aedil und gab als solcher glänz».. >e Spiele,
im I. 77 Prätor, 74 Consnl. Alc Mandates
den Krieg erneuerte, erhielt L. deu Oberbefehl
gegen ihn, schlug ihn bei ^''zikos, gewann eine
Seeschlacht bei Lesbos (7"N . ! g im Ver¬
lause der nächsten Jahre du,: Milhrldates der¬
gestalt, daß derselbe zn Tigranes von Armenien
flüchten mußte, welcher Me Auslieferung seines
Schwiegervaters Mithritmu Verweigerte (69 v. C.).
Cic. off'. 2,16. Flut. Luc. 5. 9. 20. JKmv. 20. L.
zog in überraschender Eile gegen Armenien, siegle
über beide Könige bei Tigranokerta und daraus
bei Artajata, mußte sich aber wegen Unzufrieden¬
heit des Heeres, welches wegen der schlimmen
Jahreszeit und der Beschwerden der Feldzüge
seine Entlassung sortierte, nach Nisibis zurück¬
ziehen unb daselbst überwintern. Darüber gelang
es bem Mithribates, ein römisches Corps bei
Zeta zu besiegen. Flut. Luc. 35 f. Bio Cass.
34, 17 f. 35, 2. Ein armenisches Heer rückte ihm
zu Hülfe, unb L. konnte nichts unternehmen, ba
einige Legionen entschieben ben Dienst verweiger¬
ten, inbem sie ihm vorwarfen, baß er sich allein
bereichere unb sie leer ausgingen. Im I. 66
würbe ihm Pompejus zum Nachfolger gegeben,
ber sogar seinen Triumph, ber erst im I. 63
statt saub, zu Hinbern suchte. Dafür trat L. chm
später als Haupt bes Abels entgegen. Er starb,
in Wahnsinn gefallen, im I. 56, bem öffentlichen
Leben bereits feit längerer Zeit entfremdet.
Flut. Luc. 43. Veil. Pat. 2, 49. L. war milbe
unb ebel von Charakter, was er besonbers in
Asien bewies, wo er bie Leiben bes Krieges
unb bessen Lasten ben Bewohnern nach Kräften
zu erleichtern suchte. Beim Heere, welches ihm
vornehmes Wesen vorwars, war er wenig be¬
liebt; gegen Feinbe unb Widersacher zeigte er
sich miibe unb versöhnlich. Er war sehr reich,
so baß sein Reichtyurn, wie beim Crassus, fast
zum Sprichwort würbe. Rom, wo er pracht¬
voll wie ein Fürst lebte, schmückte er burch bie
berühmt geworbenen Gärten bes Lucull (Flut.
Luc. 39.) unb burch glänzende Paläste, in benen
er sich unb feinen Freunben ben Aufenthalt burch
Bücherfammlungen unb Kunstfchätze angenehm zu
machen suchte (vgl. über feinen Charakter Cic.
acad. 2, 1. Flut. Luc. 1, 19.; über feinen
Reichthum Flut. Luc. 38. Pomp. 48.). Er för¬
derte und schützte Gelehrte wie Künstler, z. B,
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