Die Griechen. § 10. Die Perserkriege.
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die peloponnesischen Schiffe zur Abfahrt. Themistokles aber zwang durch
eine List (Meldung an Xerxes, der die griechischen Schiffe einzuschließen be-
fahl) die Griechen zur Seeschlacht bei Salamis, welche durch die Ge-489.
wandtheit der Griechen, die Enge des Raumes und die Unordnung der
Perser mit einer vollständigen Niederlage der letzteren endigte. Terxes, der
vom Ufer aus zugesehen hatte, floh entmutigt und zum zweitenmal von
Themistokles überlistet (Meldung von der angeblichen Absicht der Griechen,
die Brücke über den Hellespont abzubrechen) nach Asien, ließ aber den
Mardönius mit 300000 Mann in Thessalien zurück.
Dieser versuchte 479 vergebens, die Athener auf die Seite der Perser
zu ziehen*), siel von neuem in Attila ein und zerstörte völlig das zum
zweitenmal verlassene Athen. Doch wurde er bald darauf von 100000
Griechen, die unter dem Oberbefehle des Spartaners Pausanias standen
(die Abteilung der Athener führte Aristides), bei Plataä entscheidend 479.
geschlagen.
6. Athens Ausschwung. Als die Athener in ihre Heimat zurück-
kehrten, bewirkte Themistokles sogleich den Volksbeschluß, daß die Stadt
möglichst schnell durch eine starke Mauer befestigt werde. Trotz des Wider-
spruches der eifersüchtigen Spartaner (dem Themistokles durch schlaues
Verhalten zu begegnen wußte) wurde die Mauer von den Bürgern auf-
geführt.
Die Bucht Piräus machte Themistokles durch starke Befestigungen
zu einem neuen, sicheren Hasen. Später wurde dieser Platz durch zwei
lange Mauern mit Athen verbunden.
Auf Antrag des „gerechten" Aristides wurde die Verfassung dahin
geändert, daß alle vier Klassen gleiche Rechte und gleiche Pflichten erhielten.
Dadurch wurde der Staat ein vollständig demokratischer.
Unterdessen befreite die verbündete Flotte der Griechen unter Anführung
des Paufänias die griechischen Städte in Kleinasien und die Inseln von
der persischen Herrschaft. Pausanias, der durch die Beute von Platää
großen Reichtum erworben hatte, war ein stolzer, herrschsüchtiger Mann,
der sein Glück nicht ertrug. Das Leben eines persischen Satrapen sagte
ihm besser zu als die schwarze Suppe der Spartaner. Er trat daher mit
den Perfern in verräterische Verbindung und behandelte die ihm unter-
gebenen Griechen wie ein Tyrann. Die Folge war, daß diese ihm den
*) Die Antwort der Athener lautete: „Die Freiheit ist unsere Losung, und wir
werden sie verteidigen, so gut wir können. So lange die Sonne ihre Bahn durchmißt,
werden wir mit dem Xerxes uns nicht vertragen, sondern ihm mutig entgegengehen, im
Vertrauen auf die Hilfe der Götter und Heroen, deren Wohnungen und Bilder er, der
Frevler, zerstört hat."