Full text: Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte

"Die Römer. § 27. Pomp ejus und Cäsar. 
o5 
der Volkspartei auf. Er wurde sogar der Teilnahme an den Umsturz- 
Plänen der Catilinarischen Partei beschuldigt. 
Catilina war ein verkommener Römer aus vornehmer Familie, der unter den 
verdorbenen und verschuldeten jungen Männern großen Anhang hatte und mit ihnen 
i. I. 63 die Konsuln ermorden und die ganze Staatsordnung über den Hansen werfen 63. 
wollte. Der Konsul Cicero, der bedeutendste römische Redner, entdeckte die Verschwörung 
und ließ die Hauptschuldigen hinrichten. 
Durch die glänzenden Spiele, welche Cäsar veranstaltete, war er tief 
in Schulden geraten; aber nachdem der reiche Crassus sür ihn Bürg- 
schast geleistet, bereicherte er sich als Statthalter von Spanien*) 
rasch wieder. 
3. Das erste Triumvirat, 60. Als Cäsar aus Spanien zurückkehrte, 
widersetzte sich der Adel seinem Streben, Konsul zu werden. Er schloß 
daher mit Pompejus und Crassus „den Bund der Klugheit mit dem Ruhme 60 
und dem Reichtum" und trat zu Pompejus auch in verwandtschaftliche Be- 
ziehung, indem er seine Tochter Julia mit ihm vermählte. Durch das Zu- 
sammenwirken der Parteien, welche die Triumvirn (^ Dreimänner) hinter 
sich hatten, wurde Cäsar 59 Konsul und setzte die Forderungen des Pom- 
pejus durch. Nach dem Ablauf seines Amtsjahres erhielt Cäsar durch die 
Gunst des Volkes Gallien als Provinz. In ruhmvollen Feldzügen unter- 5g 
warf er, während Pompejus in Rom blieb, 58—50 das transalpinische 5q 
Gallien, von dem damals erst ein kleiner Teil den Römern gehörte (Karte Nr. 3) 
bildete sich selbst zum Feldherrn heran und schuf sich ein abgehärtetes, 
treues Heer. 
Der zweite Bürgerkrieg, ^9—^8. Nachdem Crassus in einem Kriege 
gegen die Parther (Karte Nr. 3) gefallen und Julia gestorben war, er- 
kältete das Verhältnis zwischen den beiden Machthabers In den blutigen 
Unruhen, welche verwegene Bandenführer in den Straßen Roms erregten, 
trat Pompejus wieder entschieden auf die Seite des Senats. Eifersüchtig 
auf Cäfars Lorbeeren, bewirkte er den Senatsbeschluß, daß er sein Heer 
entlassen solle. Da Cäsar sich nur unter der Bedingung, daß auch Pom- 
pejus den Oberbefehl über seine Legionen niederlege, hierzu bereit finden ließ, 
wurde er als Feind des Staates erklärt. 
An der Spitze seines schlagfertigen Heeres überschritt Cäsar den Ru- 
bifon**), gewann durch sein Auftreten die Bevölkerung für sich und wurde 
dadurch in kurzer Zeit Herr von ganz Italien. Pompejus, der sich nicht 
imstande sah, „Legionen aus dem Boden zu stampfen", flüchtete mit seinem 
*) Aus der Reise äußerte er in einem gallischen Städtchen zu seinen Begleitern: 
„Lieber möchte ich hier der Erste als in Rom der Zweite sein." 
**) „Der Würfel ist gefallen!"
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.