Full text: Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde

II. Deutsche Geschichte. 
©d'on Otto I, der die Kaiserwürde mit der 
deutschen Königskrone in Verbindung brach¬ 
te , mußte mehr als einmal über die Aloen 
ziehen. Otto II erlitt in Unteritalien eine 
Niederlage, und starb, ehe er den Krieg fort; 
setzen konnte. Auch Otto III fand m Italien 
frühzeitig seinen To>>. Heinrich II bewies 
sich sehr gefällig geaen den Pabst und gegen 
die Ge'stlichkeit. Er vermehrte die deutschen 
Bißlhümer ourch das Hochstlft Bamberg. 
Mit Heinrich ll hörte der Mannsstamm der 
tächstschen Kaiser auf. Nun fienq sich mit 
Konrad II eine Reihe fränkischer Kaiser an. 
Dieser, so wie sein Nachfolger, Heinrich III, 
behaupteten ihr Ansehn, sowohl gegen den 
Pabst, als gegen die deutschen Fürsten, noch 
glücklich. Letztrer ernennte vier PSbste nach 
einander; auch vergab er die deutschen Her- 
zvgthümer an wen er wollte. Sein Sohn, 
Heinrich IV, gerieth jedoch mit dem Pabst 
und den deutschen Fürsten in einen harren 
Kampf. 
Heinrich IV, der bey dem Tode seines Vaters 
noch sehr jung war, wurde auf Anstiften des 
Pabstes, seiner Mutter geraubt, und von ei¬ 
nem Erzbischof von Bremezi erzogen. Dieser 
flößte dem jungen Kaiser die Grundsätze ei¬ 
ner eigenmächtigen Regierung ein, die Hein¬ 
rich, als er die Staatsverwaltung selbst 
übernahm / bey jeder Gelegenheit ausübte. 
Heinrich baute in Sachsen und Thüringen vie¬ 
le neue Bergschlösser, um die Bewohner die¬ 
ser Länder zu unterjochen. Er wollte die 
Thüringer nöchigen, dem Erzbischof von 
Maynz den Zehnten zu entrichten. Er nahm 
einem sächsischen Herrn das Herzoqthum 
Bayern, ohne daß dieser eine solche Strafe 
verdient Halle.
	        
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