Full text: Poesie und Prosa aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

9 Friedrich v. Spee. 
10. Er immerdar hat guͤtlich than 
Den Schaͤfflein seiner herden, 
Er setzet endlich oben an 
Die liebsten sein auff erden. 
Drum lobet jhn mit bestem thon, 
Den Psalter hoch erhebet: 
Sein ist der Scepter, sein die Cron: 
Vor jhm erd, himmel bebet. 
5. Ein kurtz Postisch Christ-Gedicht, vom Ochß; vnd Eselein 
bey der Krippen. 
1. Der Wind auff laͤren strassen 
Streckt auß die fluͤgel sein, 
Streicht hin gar scharpff ohn massen 
Zur Bethlems krippen ein; 
Er brummlet hin vnd wider, 
Der fliegend winter-bott, 
Greifft an die gleich vnd glieder 
Dem frisch vermenschten Gott. 
2. Ach, ach, laß ab von brausen, 
Laß ab, du schnoͤder wind, 
Laß ab von kaltem sausen 
Vnd schon dem schoͤnen kind. 
Vielmehr du deine Schwingen 
Zerschlag im wilden Meer, 
Alda dich satt magst ringen 
Kehr nur nit wider her. 
3. Mit dir nun muß ich kosen, 
Mit dir, o Joseph mein, 
Daß futter misch mit rosen 
Dem Ochß vnd Eselein; 
Mach deinen frommen Thieren 
So lieblichs misch-gemuͤß 
Bald, bald, ohn zeit verlieren, 
Mach jhn den athem suͤß. 
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