Full text: Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

64 Das Mittelalter. 
Seestädte, besonders von Venedig, Genua und Pisa, deren Bürger sich zahl- 
reich in den Küstenplätzen ansiedelten. Sie waren es, welche die Erzeug- 
nisse des Landes ausführten; doch waren die Angehörigen des französischen 
Volkes derartig im Übergewicht, daß die' französische Sprache allgemeiner, 
„Franken." und der Name „Franke" schließlich auf alle Abendländer angewandt wurde! 
3. Die Ritterorden. Eine feste Stütze gewann die christliche Sache 
im Morgenlande durch die geistlichen Ritterorden. In ihnen vereinigten 
sich, dem Geiste des Zeitalters entsprechend, Rittertum und Mönchtum. 
Vier Gelübde. Zu den Gelübden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams trat der 
Kampf wider die Ungläubigen, die Beschützung des heiligen Grabes und 
Tempelherren, der Waller. Schon um das Jahr 1118 bestand der Orden der Tempel- 
Herren1), die ihre Wohnung nahe der Kirche hatten, welche auf der 
Stelle des Tempels Solomons erbaut war, und der der Hospitaliter 
Johanniter, oder Johanniter. Dieser hatte seinen Ursprung in einer Brüderschaft, 
welche in einem eigenen, dem h. Johannes von Alexandria (7. Jahr¬ 
hundert) geweihten „Hospital" kranke Wallbrüder pflegte. An die Spitze 
eines jeden dieser Orden erhob man einen „Meister". Während des 
Deutschritter, dritten Kreuzzuges wurde noch der Orden der Deutsch ritt er gegründet. 
§ 19. Das Gleichgewicht Mischen den höchsten Gewalten. 
Heinrich V. (1106-1125). 
HeinrichsV. erste 1. Heinrich Y. (1106—1125). Durch Empörung, im Bunde vor 
Reglerungszett. QQem mit den Fürsten, zur Macht gelangt, zugleich bemüht, in ihnen 
einen dauernden Rückhalt selbst der Kirche gegenüber zu gewinnen, ließ 
sie Heinrich V. in der ersten Zeit an der Regierung teilnehmen. 
Im Jahre 1110 überschritt er, von einem mächtigen Heere um- 
Sein erster Zug geben, die Alpen2), um zusammen mit dem Papste Paschalis II. die 
uio-niL Frage der „Investitur" endgiltig zu ordnen. Da er den Verzicht auf 
dieselbe ablehnte, machte der Papst, im Einklang mit der strengen kluuia- 
zensischen Richtung, welche jeden Besitz der Kirche verwarf, den Vor- 
schlag, der Kaiser solle die Investitur, die Kirche die staatlichen Hoheits¬ 
rechte und alles Krongut ausgeben. Heinrich V., der wohl wußte, daß 
die deutsche Geistlichkeit nimmermehr aus die „Regalien" und auf ihre 
Teilnahme an der Reichsverwaltung Verzicht leisten würde, aber meinen 
Vertrag mit mochte, sie so dem Papste abwendig zn machen, stimmte zu, und so 
bem Papste, wurden in einem Vertrage dahingehende Bestimmungen getroffen. 
Ein Sturm des Unwillens durchbrauste den Petersdom, als die darauf 
1) Die Ordenstracht 
der Templer war: Weißer Mantel mit rotem Kreuz auf der Brust, 
„ Johanniter „ Schwarzer „ „ weißem „ „ „ „ 
„ Deutschherren „ Weißer „ „ schwarzem „ „ „ „ 
2) S. Krämer S. 243 f.
	        
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