Full text: Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

jo viele Berge gab, besaß man nur wenig Reiterei und auch¬ 
wenig Bogenschützen. Die Hauptmacht bildete das Fußvolks 
welches sich als Phalanx aufstellte, d. h. in geschlossener Linie 
ca. 16 Mann hintereinander. Diese Sturmkolonne, wie wir 
sie nennen würden, war unwiderstehlich, und ihr verdanken die 
Griechen ihre ruhmvollen Siege. 
Von den vielen Kriegen, welche die Griechen führten, sind 
die Perserkriege die glorreichsten und folgenschwersten geworden. 
Als die kleinasiatischen Griechen sich gegen die Perserkönige 
empörten, sandten ihnen Athen und Eretria zwölf Schiffe zur 
Beihilfe. Die asiatischen Griechen erlagen, und nun wollte der 
Perserkönig Darius die Griechen wegen ihrer Einmischung in 
persische Angelegenheiten strafen. Dazu kam noch, daß mehrere 
vertriebene Fürsten der kleinen griechischen Staaten zum Perser- 
könige geflohen waren und ihn um Wiedereinsetzung in ihre 
Herrschaft baten, wogegen sie den Perserkönig als Oberherrn 
anerkennen wollten. Endlich waren die Perser ein eroberndes 
Volk, hatten ganz Vorderasien, Assyrien, Babylonien und 
Ägypten zu Provinzen gemacht und wollten nun auch die Klein¬ 
asien gegenüberliegende Balkanhalbinsel ihrem Reiche einverleiben, 
welches wohl an 150 mal größer war als Griechenland. Trotz 
ihrer ungeheuren Macht unterlagen sie, und nun fielen die 
Griechen in persisches Land ein, um es teilweise zu erobern, 
oder vermieteten sich als Söldlinge und bildeten als solche den 
Kern der persischen Heere. Diese jahrhundertelangen Kämpfe 
zwischen Griechen und Persern endigten damit, daß Alexander 
ganz Persien eroberte, seine Generale nach seinem Tode sich in 
das Land teilten und nun verschiedene Reiche unter griechischen 
Fürsten entstanden, griechische Sprache und Bildung in Vorder¬ 
asien und Ägypten verbreitet wurden. Daher kommt es auch, 
daß das Neue Testament in griechischer Sprache geschrieben ist.
	        
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