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Johann Cicero. Joachim I.
Besitz, auch die fränkischen Fürstentümer Ansbach und Baireuth, in
seiner Hand. Er bestimmte 1473 in der dispositio Achillea,
b. i. ein brandenburgisches Hausgesetz, daß jedesmal der älteste
Sohn die Kur mark ungeteilt erhalten sollte, wie es schon die
Goldene Bulle vorschrieb, die Fürstentümer Ansbach und Bai-
reuth dagegen in höchstens zwei Teile geteilt an die jüngeren
Söhne fallen sollten. Dadurch wollte er die willkürlichen Erb-
teilunssen und schweren Kämpfe, bie häufig in anberen Häusern
daraus hervorgingen, in den hohenzollerschen Landen für die Zu-
kunft unmöglich machen.
Johann Cicero 1486—1499. [Berlitt wird Residenz.]
Johann, der Sohn Albrechts, wurde wegen seiner Fertigkeit im
Lateinischen Cicero genannt. Er ist der erste Kurfürst, der seinen
Sitz dauernd in den Marken, und zwar meist in B e r l i n nahmJ).
Joachim I. Nestor 1499—1535. [Universität Frank¬
furt a. O. 1506.] Joachim I. war kaum 16 Jahre alt, als er
zur Regierung kam, besaß aber große Festigkeit und Klugheit und
beschäftigte sich wie sein Vater gern mit gelehrten Studien^). Er
brachte 1506 die schon von jenem beabsichtigte Gründung der
Universität Frankfurt a.O. zur Ausführung, und wenn
diese Hochschule auch nicht zu hoher Blüte gelangte, da kurz zuvor
(1502) die Universität Wittenberg errichtet worden war, die durch
Luther und Melanchthon gar bald eine große Anziehungs-
kraft ausüben sollte, so leistete sie für die Verbreitung der Wissen-
schast in der Mark doch viel Gutes ^).
sKammergericht 1516.] Die Universität Frankfurt sollte
neben den theologischen Studien vor allem auch die Ausbildung
von Rechtsgelehrten fördern. Denn neben dem allgemein
gültigen Sachsenspiegel (vgl. TeilI § 49) hatte fast jede Stadt
ihre eigenen Satzungen, während das römische Recht noch wenig
bekannt war. Damit stand dann auch im Zusammenhange die Um-
Wandlung des bisherigen markgräflichen Hofgerichts in das Hof-
x) Seine friedliche Regierung förderte den Wohlstand des Landes und
seiner Untertanen. Nur einmal mußte er das Schwert ziehen, als die Be-
wohner von Stendal sich gegen die Einführung eines Bierzinses sträubten;
er besiegte sie und zwang sie zur Aufgabe ihrer Freiheiten.
2) Den Beinamen Nestor erhielt er als vorzüglicher Sprecher der
deutschen Fürsten auf den Reichstagen.
3) Sie wurde 1811 nach Breslau verlegt.