20
Die Griechen.
meist messenischer Abkunft, versuchten die Hauptstadt zu nehmen, wurden
zwar vom König Archidämus zurückgeschlagen, besetzten aber die
Festung Jthöme (in Messenien) und leisteten hier so hartnäckigen Wider-
stand, daß die Spartaner sich schließlich in Athen nach Beistand umsahen.
Hier war damals dem Cimon ein anderer einflußreicher Volks-
führer, Pen kl es, entgegen getreten, der sich gegen eine Unterstützung
der Spartaner entschieden auflehnte. Cimon setzte es aber mit seiner
Partei doch durch, daß eine athenische Heeresabteilung nach Messenien
entsendet wurde; nicht zu seinem Vorteile. Denn die Spartaner er-
klärten aus Furcht, die Athener könnten sich mit den Aufständischen
verbünden, sie seien der Hilfsleistung nicht mehr benötigt, und schickten
die athenischen Truppen wieder zurück. Darüber entstand in Athen
eine solche Aufregung und Erbitterung, daß Cimon, der Urheber dieses
Vorfalls, durch den Ostracismus verbannt wurve; und als die Spar-
taner endlich Jthöme zu Falle gebracht hatten, nahmen sich die Athener
insofern der abziehenden Messender an, als sie ihnen das kurz zuvor
erworbene Naupaktus (am Nordufer des Korinthischen Meerbusens)
als Wohnsitz einräumten.
v* :>^[9?eue Verwickelungen mit Sparta 458; Ende der Perser¬
kriege 449.^ Während des Messenischen Krieges fand noch ein
zweiter Zusammenstoß zwischen Sparta und Athen statt. Die Spar-
taner sandten nämlich den von den Phociern bedrängten Doriern (in
der Landschaft Doris in Mittelgriechenland) ein Heer zu Hilfe und
schlugen hierbei die Athener, die sich gegen die Dorier erklärt hatten,
458 in der Nähe von TanS.gra. Die Niederlage war für die Athener
ein Antrieb, ihre inneren Streitigkeiten fallen zu lassen und den Cimon
aus der Verbannung zurückzurufen. Sie wandten dann ihre ganze
Aufmerksamkeit wieder den Persern zu, schlössen daher 451 mit den
Spartanern einen fünfjährigen Waffenstillstand und besiegten den
Nationalfeind 449 in der Doppelschlacht bei Salamis auf Cypern so
entscheidend, daß die Perserkriege vorläufig ihren Abschluß erreichten.
Kurz vorher war Cimon an einer Wunde, die er vor Citium auf
Cypern erhalten hatte, gestorben.
IV. Das Zeitalter des Merikles. 449—431.
Athens SLifute nach außen. [Penkles und Athens Macht.]
Nach dem Tode des Cimon erlangte Pen kl es, ein Mann von vor-