Full text: Die Geschichte der Griechen und Römer (2)

IX. Alexander der Große. 41 
den Euphrat und Tigris. Hier erst, östlich von Nineve bei Gau- 
gamela (bei Arbsla), stieß er 331 auf das Lager des Darms und 
besiegte ihn wie immer durch die Phalanx feiner bewährten Maze¬ 
donier; in der Meinung, Darius fei selbst gefallen, gerieten die 
buntgemischten Völker Persiens in eine solche Verwirrung, daß sie 
ohne Mühe in wilde Flucht getrieben wurden. — Noch waren die 
machtigen Hauptstädte des Landes unversehrt. Diese hatten aber 
auch den Mut zur Verteidigung verloren. Denn Babylon ergab 
sich sogleich; dann folgte Snfa, wo Alexander den großen Schatz 
des Königs fand; dann Perfepolis, dessen Burg er den Flammen 
übergab zur Rache dafür, daß die Perser einst die Heiligtümer der 
Akropolis von Athen vernichtet hatten; endlich Ekbatana. Von 
hier setzte er dem flüchtigen Darius nach, der sich nach Baktrien 
zurückziehen wollte, um noch einmal den Kampf gegen die Mace- 
donier aufzunehmen, aber durch den Satrapen Beffus auf der 
Flucht ermordet wurde. Alexander war jetzt unbestritten Herr des 
Perferreichs. 
^Alexanders Zug durch die persischen Provinzen 330—327. 
Seine veränderte Lebensweise-] Da Bessus den Königstitel 
angenommen hatte, verfolgte ihn Alexander in weiteren Feldzügen 
bis nach Baktrien, nahm ihn hier gefangen und ließ ihn kreuzigen. 
Im Norden erreichte er weiterziehend den Jaxartes, jenseits 
dessen er die nomadischen Völkerstämme bekriegte. — Nach seiner 
Rückkehr vermählte sich Alexander mit Roxäne, der Tochter eines 
baktrischen Fürsten. Er hatte inzwischen die Tracht der persischen 
Könige angenommen, seine ganze Lebensweise nach persischer Sitte 
eingerichtet und von den Großen des Reichs z. B. die Begrüßung 
mit einer Kniebeugung verlangt; alles Veränderungen in seinem 
Auftreten, die weder den Macedoniern noch den Griechen gefielen; 
besonders jene hatten den Wunsch, daß ihr Herr und sie selbst in 
der alten Einfachheit weiter lebten. Da Alexander nicht nachgab, 
fo kam es zu Meutereien im Heere und zu häßlichen Zwistigkeiten 
zwischen ihm selbst und seinen Feldherren, infolge deren PhilötaS, 
der tapfere Sohn des hochverdienten Parmenio, und ebenso dieser 
mit dem Tode bestraft wurden. Bei einer anderen Gelegenheit ließ 
er sich zur Ermordung des Klitus hinreißen, der ihm am Gram- 
kns das Leben gerettet und ihn am meisten vor Uberhebungen 
gewarnt hatte.
	        
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