Object: [Band 1, [Schülerband]] (Band 1, [Schülerband])

CÒcÔÒÖcacacacacaca L. Im Kreislaufe der Natur. co 02r00592 
Wenn dann der folgende Tag, der Christtag, kommt, so ist er ihnen 
so feierlich, wenn sie früh morgens mit ihren schönsten Kleidern angetan 
in der warmen Stube stehen, wenn der Vater und die Mutter sich zum 
Kirchgange schmücken, wenn zu Mittage ein feierliches Mahl ist, ein besseres 
als in jedem Tage des ganzen Jahres, und wenn nachmittags oder gegen 
den Abend hin Freunde und Bekannte kommen, auf den Stühlen und Bänken 
herumsitzen, miteinander reden und behaglich durch die Fenster in die 
Wintergegend hinausschauen können, wo entweder die langsamen Flocken 
niederfallen oder ein trüber Nebel um die Berge steht oder die blutrote, 
kalte Sonne hinabsinkt. An verschiedenen Stellen der Stube, entweder 
auf einem Stühlchen oder auf der Bank oder auf dem Fensterbrettchen, 
liegen die zauberischen, nun aber schon bekannteren und vertrauteren Ge— 
schenke von gestern Abend herum. 
Hierauf vergeht der lange Winter, es kommt der Frühling und der 
unendlich dauernde Sommer — und wenn die Mutter wieder vom heiligen 
Christe erzählt, daß nun bald sein Festtag sein wird und daß er auch 
diesmal herabkommen werde, ist es den Kindern, als sei seit seinem letzten 
Erscheinen eine ewige Zeit vergangen und als liege die damalige Freude 
in einer weiten, nebelgrauen Ferne. 
Weil dieses Fest so lange nachhält, weil sein Abglanz so hoch in das 
Alter hinaufreicht, so stehen wir so gerne dabei, wenn Kinder dasselbe 
begehen und sich darüber freuen. — — 
Bild: „Die Christnacht“ von L8. Richter. 
Adalbert Stifter. 
31. Stille Nacht, heilige Nacht! 
1. Stille Nacht, heilige Nacht! 
Alles schläft; einsam wacht 
Nsur das traute, hochheilige Paar. 
Holder Knabe in lockigem saar, 
Schlaf in himmlischer Ruh'! 
2. Stille Nacht, heilige Nacht! 
Hirten erst kund gemacht; 
Durch der Engel Halleluja 
Cont es laut von fern und nah: 
Christ, der Retter ist da! 
3. Stille Nacht, heilige Nacht! 
Gottes Sohn, o wie lacht 
Cieb' aus deinem göttlichen Mund, 
Da uns schlägt die rettende Stund, 
Christ, in deiner Geburt! 
Joseph Mohr. 
Bild: „Die heilige Nacht“ von Correggio; E. Kuithan; F. v. Uhde. 
Komp. von Franz Gruber; F. Abt. 
ca 180
	        
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