10 Kap. 3. § 8 u. 9. Die Noachiten. (Die Völker- und Sprachenscheidung.) 
torle um einen Mittelpunkt herum, die nachmaligen ältesten Culturländer 
r ' !U le öor Kunst und Wissenschaft; ebenso weisen nicht nur 
so viele Menschen und Sprachstämme, sondern auch unsere meisten Haus- 
rcJcf, ®jjjt“rt)panjcn und Küchengewächse auf das armenische Hochland 
als ihr Vaterland hin. 
,bel" mit öen Hauptgebirgen Asiens in Verbindung steht, ist, nächst 
den Spitzen des Himalaya, der höchste Berg in der den Alten bekannten Welt. Nicht 
^ f^0n t6'2*4 Fuß, sondern er erhebt sich auch noch auf 
lü-1<. hohen Hochebene. Er hegt (nach K. v. Raumer) in der Mitte 
?b'r weniger entfernten Meeren oder Seen (dem roten Meer, dem 
S lln-S1' •' Urumtn' ^mI' dem kaspischen, asowschm, schwarzen 
und Mittelländischen Meere); tn der Mitte eines Wüstenzugs, der säst ununter¬ 
brochen vom Ausfluß des Senegal bis zum Ost-Ende der Wüste Gobi (nördlich von 
Peking) geht; tn ber Mitte eines nördlichen Wasserzugs, der den Wüsten 
parallel von Gibraltar bis zum Baikal läuft; in der Mitte der längsten Land¬ 
straße läuft welche vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zur Behrings- 
Bel dem von Noah feierlich gebrachten Sühn- und Dankopfer er¬ 
neuerte Gott seinen Bund mit den Menschen, verhieß, die Erde fortan 
nicht mehr durch Wasser zu verderben, und drohte, des Menschen Leben 
zu rächen an jeglichem Menschen, weil Gott den Menschen zu seinem Bilde 
gemacht. 
Die drei Söhne Noah's Sem, Ham und Japhet nun sind es, 
durch welche sich das neue Menschengeschlecht wieder vermehrte, und der 
Fluch und Segenvfpruch, den Noah über diefe Söhne auszusprechen ver¬ 
anlaßt war, verkündigte das Geschick ihrer Stämme, der Hamiten, Se¬ 
miten und I aphetiten, im Grundzuge. 
Vaters Segen entging, und dessen Sohn Canaan 
des Großvaters ausdrücklicher Fluch traf, wurde der Stammvater der hamitischen 
Volker der heißen Zone in Südasien unb Afrika, welche allerbings unter allen Völ- 
L *-r, b.et Sittlichkeit am niedrigsten stehen unb ben Unsegen der 
Knechtschaft teils un_ leiblichen teils im geistigen Sinne von so lange her tragen. 
4*on Ham und fernen vier Söhnen stammen die Ureinwohner des westlichen Indiens 
und emes Teus von Arabien, die alten Bewohner von Abessinien oder Aetbiopien 
!Im e,£eöl 5”. bie Kubier, Aegypter, Libyer, die alten Küsten¬ 
völker von Nordafrika und Palästina, sowie die Jnselbevölkerungen von Kreta und den 
azoischen und kanarischen Eilanden. — Sem dagegen, welchem der prophetische Segen 
MW wurde der Stammvater der noch jetzt Semiten genannten Völker 
^-üdwestaftens, von denen die wichtigsten an der Erkenntnis des wahren Gottes Teil 
hatten, und deren eines, das Volk Israel, jener näheren Offenbarungen gewürdiget 
wu^e, um diesen Segen auf die übrigen Völker zu bringen. Von Sem und seinen 
fünf Söhnen stammen außerdem die Assyrer, Chaldäer, Lyder, Aramäer (oder Syrer) 
und Araber. Endlich Zaphei (d. h. der Ausgebreitete) wurde der Stammvater der 
nord- und westastatischen, sowie der meisten europäischen Völker, also allerdings des 
am weitesten verbreiteten Teils des Menschengeschlechts, der zugleich aus denjenigen 
Heiden bestand, denen nach langer Abirrung von Gott in der Folge (als das semitische 
Israel die wirkliche Erscheinung des ihm zunächst verheißenen Erlösungsteils nicht 
erkennen wollte) die nächste Aufnahme in den Bund Gottes („in die Hütten Sem's") 
zu Teil werden sollte. Von Iaphel stammen die Völker aus Nordasien und zum Teil 
m Mittelasien die Inder, Meder, die meisten Völker Kleinasiens, die Thraker, Illyrier, 
Pelasger, ^taler, Iberer, Kelten, Germanen, Esthen, Sluven, Finnen. 
(9.) Aber der seit dem Fall in den Menschen sich fortpflanzende Keim 
des Bösen wucherte auch in Noah's immer mehr sich verzweigenden 
Nachkommen fort. Lange Zeit wohnten sie beisammen in dem Lande 
Slnear (dem nachmaligen Mesopotamien oder Babylonien) zwischen dem
	        
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