Athen. 11
Wanderte aus und gründete Messana (jetzt Messina) aus Sicilien; die
Zurückbleibenden traten in das Verhältnis der Heloten.
Nach der Eroberung Messeniens breiteten die Spartaner ihre Herrschaft
allmählich über den ganzen Peloponnes aus; nur Argos und Arkadien
widerstrebten hartnäckig der spartanischen Hegemonie. Dagegen wurden
die übrigen Staaten der Halbinsel genötigt, dem dorischen Bunde bei-
zutreten, dessen Führung bie Spartaner übernahmen.
Durch diese Erfolge stieg Spartas Ansehen in ganz Griechenland so
hoch, daß ihm auch außerhalb des Peloponneses die Führung
(Hegemonie) des gesamten Griechenlands zugestanden wurde,
welche es bis in die Zeiten der Perserkriege behauptete./
§ 8. Athen. -/ m "
Attika wurde in den ältesten Zeiten von Königen beherrscht. Als
Begründer der Staatsordnung gilt der welcher um 1250 1250
die zwölf Gemeinden der attischen Landschaft zu einem Gemeinwesen ver-
einigt haben soll.
In den Zeiten der borischen Wanberung wanberte ein Nachkomme 1104
bes Nestor aus bem Peloponnes in Athen ein; bieser würbe von ben
Athenern zum König gewählt. Seinem Hause gehörte ber letzte König
ffnh-qS an, der bei einem Einfalle der Dorer in Attika durch seinen
Opsertod das Vaterland rettete. Nach seinem Tode würbe bas Königtum 1066
abgeschafft unb eine Herrschaft bes Abels eingesetzt.
Anfangs stanb an ber Spitze ber Regierung ein aus Lebenszeit
gewählter Archon Cd. i. Äerrsckier) aus bem Geschlechte bes Kodrus; in
ber Folge wurde die Dauer des Archontats auf die Zeit von 1 0, ^nhrpn
beschränkt (752) und vom Jahre 682 an würben Arckonten auf ei£ _68£L
Hahr ans "ben Abelsgefchlechtern gewählt.
" Die Bevölkerung Athens bestanb aus ben Abelsgeschlechtern der reichen
Grundbesitzer (Eupatriden) unb bem Volk (Demos), welches Bauern,
Schiffer, Gewerbtreibende und Hirten umfaßte. Da der Adel im Laufe
der Zeit seine Vorrechte mißbrauchte unb bas Volk bebrückte, so baß es
mehr unb mehr verarmte, verlangte es vor allem nach geschriebenen
Gesetzen, um nicht länger ber Willkür ber Gewohnheitsrechte preisgegeben
zu sein. Nunmehr stellte ber Archon Drakon eine Gesetzgebung aus,
welche zwar bie Unsicherheit bes Rechtszustandes aushob, aber burch ihre
Strenge unb Härte bie Erbitterung bes Volkes steigerte. Sagte man
boch von ben brakonischen Gesetzen, sie seien mit Blut geschrieben.
Die Kämpfe ber Parteien, bes Abels (ber Eupatriben) mit bem Volk, brachen
aufs neue aus. Während berselben suchte ber Eupatribe Kvlon sich ber
Tyrannis (Gewaltherrschaft) zu bemächtigen, allein fein Anschlag mißlang; 6 ^ 2.
er selbst mußte flüchtenunb seine Anhänger würben auf Veranlassung ber
Alkmäoniben an ben Altären ber Götter ermorbet (ber klonische Frevel).
Diese Zeit ber inneren Zwietracht benutzte bas kleine Meaara. um ben
Athenern bie benachbarte, für ihren Hanbel wichtige Insel Salamis m
entreißen.
In bieser Zeit ber Bebrängnis gelang es bem aus bem Königsgeschlecht
der Kobnben stammenben Solon, der sich aus feinen Reifen ins Ausland